Erstmals ein Sieg für Italien
Zusammen mit ihren Vorbildern aus dem Seniorenlager nahmen sie die Ehrungen entgegen. Doch bei den Jungen Reiter ertönte zur Abwechslung mal nicht die deutsche, sondern die italienische Nationalhymne. Valentina Truppa, Tochter des internationalen Grand Prix-Richters Vincenzo Truppa, konnte ihren Don Rico überzeugend vorstellen und erhielt dafür 75.65 Prozent. Ich bin zwar nicht deutsch, dafür aber mein Pferd. Wir haben ihn in Baden-Württemberg gekauft. Don Rico war ursprünglich ein Springpferd, er konnte nicht einen ordentlichen fliegenden Wechsel, erklärte die 19-Jährige, die als Einzige nicht in Frack und Zylinder angetreten war.
Ich reite in der Uniform der italienischen Polizei. Ich war die erste Frau, die sich dafür entschieden hatte, aber mittlerweile werden es mehr. Durch den öffentlichen Auftritt erfolgreicher Sportler möchte die Polizei ihre Beliebtheit und Akzeptanz in der Bevölkerung fördern.
Mit dem zweiten Rang musste sich Europameisterin Jessica Werndl begnügen. Während sie die beiden vorhergehenden Prüfungen für sich entscheiden konnte, spielte ihre Duchess in der Kür nicht ganz mit. Sie hatte eh Probleme mit der Dekoration und war heute sehr spannig. Ich habe einfach keine Harmonie mit ihr gefunden, erklärte die Reiterin, die extra für ihren Auftritt in Frankfurt vorzeitig aus Oxford von einem Sprachtraining wiedergekommen war. Auf dem dritten Platz stand mit einer Finnin erneut ein Vertreter einer Nation, die nicht zu den führenden im Dressursport gehört. Mein Vorbild ist Kyra Kirklund, die unser Aushängeschild ist. Ich habe auch schon mit ihr trainiert, ließ Emma Kanerva wissen.
Aus dreizehn Nationen waren die Meister ihrer Länder angereist, um sich – für viele von ihnen zum ersten Mal – im Rahmen eines solchen Turniers zu präsentieren. Traumhaft, einzigartig, umwerfend der Dressurnachwuchs zeigte sich beeindruckt. Das Engagement des Sponsors Schenker Logistics, einer Tochter der Deutschen Bahn, wird auch im nächsten Jahr fortgesetzt. Wir benötigen nur etwas mehr Vorlaufzeit, um gerade die Flüge aus Übersee zu organisieren. Aber dafür ist es günstiger geworden, als erwartet. Wir hatten 60.000 Euro veranschlagt, die wir nicht ganz benötigt haben, so Michael Korn, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes. Der Sponsor hatte sich um den Transport der Pferde gekümmert.
Auch Marietta Withages-Dieltjens, Vorsitzende des Bereichs Dressur beim Weltreiterverband FEI und Mitinitiatorin des Weltcups für Junge Reiter, zeigte sich begeistert von der Durchführung und dem Teilnehmerfeld in Frankfurt. Ich muss allen danken, die diese Prüfung ermöglicht haben. Ich bin mir sicher, dass wir uns hier nächstes Jahr wiedersehen.