Die Weltreiterspiele 2006 werden in Deutschland stattfinden. Die Veranstalter des berühmten CHIO in Aachen erhielten vom Präsidium des Internationalen Reitverbandes (FEI) den Zuschlag.
Aachen hatte sich in der Abstimmung am Rande der Weltreiterspiele in Jerez de la Frontera gegen den Mitbewerber Lexington/Kentucky durchgesetzt. Für die Weltmeisterschaften in sieben verschiedenen Pferdesport-Disziplinen rechnen die Organistoren mit einem Etat von rund 35 Millionen Euro.

Es war eine extrem schwere Entscheidung, da beide hervorragende Angebote gemacht haben, sagte FEI-Präsidentin Dona Infanta Pilar. Zum Ärger der Aachener Veranstalter und des deutschen Verbandes (FN) hatten die FEI-Verantwortlichen die Entscheidung tagelang hinausgezögert.

FN-Präsident Jürgen Thumann sagte: Mit seiner gewachsenen und perfekten Infrastruktur ist Aachen ideal gerüstet für eine solche Aufgabe. Der Aachen Laurensberger Rennverein (ALRV) richtet mit dem CHIO von Deutschland jedes Jahr das größte Reitturnier der Welt aus, das in diesem Jahr von mehr als 300 000 Menschen besucht wurde. Aachen war zuletzt 1986 mit der WM der Springreiter Schauplatz eines Championats.

Für die Weltreiterspiele rechnet der ALRV mit einem Etat von rund 35 Millionen Euro. Ministerpräsident Jürgen Clement hat die Zusage gegeben, dass das Land Nordrhein-Westfalen sich an den notwendigen Investitionen für die ALRV-Anlage von rund 20 Millionen Euro beteiligen werde.

Die bisherigen Weltreiterspiele in Stockholm (1990), Rom (1994) und Den Haag (1998) waren für die Ausrichter ein Zuschussgeschäft. Die Veranstaltung in Jerez ist hoch subventioniert. Der FN-Präsident verwies auf den großen Pferdesport-Markt in Deutschland mit einem geschätzten Jahres-Umsatz von mindestens sechs Milliarden Euro. Die Weltreiterspiele werden in Thumanns Augen daher in Aachen auf ein geeignetes Umfeld treffen. Neben den Weltreiterspiele wollen die Aachener Veranstalter in vier Jahren auch das traditionelle CHIO organisieren.