Kunstoffbeschläge beim Fahrpferd

Hufschmiedemeister Jacques Goedert: Für Fahrpferde eignen sich aus Stabilitätsgründen nur Aluminiumeisen oder mit einer Polyäthylenschicht (Kunststoff) überzogene Alu-Eisen = Nailshu als Alternativbeschlag.
Der Vorteil beider Beschlagsarten liegt in ihrem geringen Gewicht und ihrer guten Polsterung. Das schont Sehnen und Gelenke des Fahrpferdes. Bei reinen Alu-Beschlägen empfehle ich Eier-Eisen mit Zehenverstärkung wegen Ihrer Formstabilität. Ihre Lebensdauer läßt sich durch das Anbringen von Vidiastiften verlängern. Ich selbst habe diese Alu-Eisen auf 100 km Straße bei meinen Fahrpferden getestet und bin sehr damit zufrieden.

Ob und welcher Kunststoff- oder Alu-Beschlag sinnvoll ist, hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Der Schmied muß das immer von Fall zu Fall individuell entscheiden. Viele Kunststoffbeschläge eignen sich auf Grund ihrer mangelnden Gleitfähigkeit auf dem Untergrund nicht für Fahrpferde. Die Bodenhaftung belastet die Sehnen und Gelenke zu stark.

Das beste Fabrikat für mich ist der bereits erwähnte “Nailshu”. Ein weiterer Grund gegen den Einsatz von Kunststoff oder Aluminiumbeschlägen, könnte das Verhalten des jeweiligen Pferdes sein. Pferde, die aus welchen Ursachen auch immer zum Beispiel ständig mit den Vorderhufen aufstampfen, ruinieren einen Kunststoffbeschlag binnen weniger Tage. Für Hengste während der Decksaison sind derartige “Eisen” an den Hinterbeinen auf Grund der hohen Belastung ebenfalls ungeeignet.



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