Erster Dressursieg für Anky van Grunsven
Mit einem Sieg im Prix St. Georges eröffnete Anky van Grunsven (37) den Reigen der Dressurprüfungen beim Weltfest des Pferdesports 2005. Auf dem achtjährigen niederländisch gezogenen Rapphengst IPS Painted Black v. Gribaldi-Ferro erzielte die amtierende Olympiasiegerin und Europameisterin 72,75 Prozent. IPS Painted Black ist ein in den Niederlanden stark nachgefragter Deckhengst, der mit Anky van Grunsven bereits in zahlreiche Nachwuchsprüfungen siegte und als größte Zukunftshoffnung der Reiterin gilt. Auf dem zweiten Platz im Prix St. Georges folgte einer der Youngster des CHIO: Matthias Alexander Rath (21) aus Kronberg/Taunus, Sohn des Dressurausbilders Klaus-Martin Rath, stellte den zehnjährigen Hannoveraner Cantelli v. Cordoba-Weltmeyer vor und wurde von den fünf Richtern mit 70,9 Prozent belohnt. Der drittplatzierte Hannoveraner Bouton (70,6) ist dem Dressurpublikum bereits bekannt. Vor zwei Jahren gewann der elfjährige Borneo-Weltmeyer-Nachkomme mit seiner Besitzerin Nadine Capellmann (40) aus Würselen/Aachen alle Prüfungen der Kleinen Tour beim CHIO. Bereits als Dreijähriger war Bouton in aller Munde, als er Bundeschampion der Reitpferde in Warendorf (unter Eva Möller) wurde.
Deutsche Fahrer übernehmen Führung nach Dressur
Mit insgesamt 103,43 Strafpunkten übernimmt das deutsche Vierspännerteam nach der Dressur die Führung im Nationenpreis. Michael Freund (50/Neu-Isenburg) steuerte mit 48 Punkten zugleich das beste Ergebnis der Prüfung bei. Teamkamerad Christoph Sandmann (38) aus Lähden belegte mit 55,42 Punkten den fünften Platz in der Einzelrangierung. Auf Platz zwei in der Mannschaftswertung folgt das Team aus den Niederlanden (110,96) vor Belgien (111,87), Schweiz (114,18), Ungarn (118,65) und Schweden (121,60). Bundestrainer Ewald Meier schickt mit Freund, Sandmann und dem 32-jährigen Josef Zeitler (Starnberg) ein routiniertes Team an den Start. In identischer Besetzung nahm das Trio 2004 an der Weltmeisterschaft im ungarischen Kecskemet teil und gewann im Juli dieses Jahres den CAIO im niederländischen Breda. Als Einzelfahrer vertreten Rainer Duen (34/Friesoythe) und Peter Tischer (39/Neu-Isenburg) deutsche Farben. In der Einzelwertung läuft der CAIO 2005 einmal mehr auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Michael Freund und dem Niederländer Ysbrand Chardon hinaus, wenngleich Freund mit knapp vier Punkten einen ordentlichen Vorsprung hat. Chardon belegt mit 51,97 Minuspunkten den zweiten Platz. Der US-Amerikaner Tucker Johnson folgt mit 52,61 auf Rang drei vor dem Weltmeister von 1998, Werner Ulrich (Schweiz) mit 54,02. Der zweite Wettbewerb der Kombinierten Wertung – die Geländeprüfung im Aachener Wald – beginnt am Samstag um 9 Uhr.
Brasilianischer Doppelsieg im Warsteiner-Preis
Als seinen “bislang größten Erfolg” bezeichnete der 30-jährige Brasilianer Bernardo Alves seinen Sieg im Preis von Europa (Warsteiner-Preis). In einem spannenden Stechen setzte er sich mit dem zehnjährigen Holsteiner Hengst Canturo v. Cantus-Calando in fehlerfreien 36,78 Sekunden an die Spitze des Feldes und verwies seinen Freund und Trainer Rodrigo Pessoa (32) auf dem französischen Hengst Baloubet du Rouet auf den zweiten Platz (0/37,91). Bernardo Alves ist wie Pessoa in Brüssel zu Hause. Seit 24 Jahren sitzt er im Sattel. Der große Durchbruch gelang im vergangenen Jahr, als er bei den Olympischen Spielen in Athen in der brasilianischen Mannschaft startete. Sein Partner Canturo absolvierte den ersten Umlauf des olympischen Nationenpreises mit zwei Springfehlern. Im zweiten Umlauf schied das Paar aus. In diesem Jahr gelangen bereits Siege in Madrid und Kanada. “In Aachen zu gewinnen, das ist allerdings etwas anderes”, meinte der Brasilianer. Platz drei im Preis von Europa ereichte der Brite Nick Skelton auf dem Oldenburger Arko v. Argentinus-Beach Boy (0/38,62). Als bester Deutscher erwies sich Ludger Beerbaum (Riesenbeck), der mit neunjährigen L’Espoir (ZFDP) v. Landwind II-Feinschnitt den neunten Platz belegte ((8/86). Ludger Beerbaum übrigens feiert am Freitag, dem Nationenpreis-Tag, Geburtstag: Er wird 42 Jahre alt.
Michael Whitaker gewinnt Preis des Kreises Aachen
Mit einem britischen Sieg endete der Preis des Kreises Aachen am Mittwochabend: Der Brite Michael Whitaker (45) legte auf dem zehnjährigen Zangersheider Wallach mit dem unaussprechlichen Namen El Capricho Atormentado Z in 40,78 Sekunden und ohne Springfehler das beste Ergebnis vor. Auf Platz zwei behauptete sich der Brasilianer Rodrigo Pessoa mit der elfjährigen Quick Star-Tochter Queen, die ebenfalls aus der Zangersheider Zucht (0/41,31) stammt, vor dem belgischen Olympia-Vierten von Athen, Dirk Demeersman, mit dem neunjährigen Hengst Orlando VD Heffinck (0/41,80).