Die Meisterschaft 2004 der Springreiter fand ihre Fortsetzung nach Oberfeulen an diesem Wochenende in der Reitanlage Lefèbvre in Sanem. Die Luxemburger Reitsportföderation und der LAC warteten mit einer vorzüglichen Organisation auf, die Reitanlage verkraftete problemlos die Regengüsse der Nacht von Freitag auf den Samstag und nach den vorhergehenden Querelen über die eigentlich nicht dem Reglement entsprechende Teilnahme verschiedener Reiter verlief die Veranstaltung erstaunlich harmonisch.
Bei den Ponyreitern bis zu 11 Jahren konnte Basile Bettendorf mit seiner sportlichen Darbietung überzeugen. Er absolvierte in seiner Kategorie die 3 Prüfungen mit 8 Fehlerpunkten auf dem 12-jährigen Pony Mac Gyver (D) von Magnum das ihm vom französischem Syndikat Linaro zur Verfügung gestellt wurde. Basile Bettendorf 11 Jahre alt bewundert Pessoa, er ist sein Großes Vorbild, und eigentlich möchte er erst mal so gut reiten wie seine Schwester Charlotte. Die Voraussetzungen sind für eine sportliche Laufbahn nicht schlecht, der kleine Bettendorf war bereits letztes Jahr 2. im Championat mit Vanille und mit Trainer Charles Bettendorf, der Unterstützung von Ingrid Bettendorf und der familieneigenen Pferdezucht wird er wohl noch von sich reden machen.
Bei den Ponyreitern bis zu 16 Jahren war wie vorauszusehen Conny Fraiture nicht zu schlagen. Die 15-jährige Pony-Kaderreiterin konnte ebenfalls als einzige Starterin ihrer Kategorie die 3 Springen der Meisterschaft fehlerfrei absolvieren. Sie trainiert mit ihrem Vater und dem FLSE Kadertrainer Daman und hat sowohl mit ihrem Meisterschaftspony Monti als auch mit weitern Ponys und Pferden eine beispiellose Bilanz aufzuweisen, Siege und Platzierungen in Klasse 0 / A / L / MB und am 12. September mit Go to Coco Jamboo auf Senningerberg ihren ersten MA Sieg. Ihr Vorbild ist Ludger Beerbaum, ihr Traum einmal in einem Springen gegen ihn antreten zu können.
Bei den Junioren trat ein 40 pferdeköpfiges Teilnehmerfeld an. Als großer Sieger ging hier Victor Bettendorf hervor. Der 14-jährige LGL -Schüler der später einmal im Sportunterricht tätig sein möchte machte der familieneigenen Zucht der Bettendorfs alle Ehre. Mit Ortie von Olisco, 10 Jahre alt bestätigte er sein reitsportliches Talent mit 3 fehlerfreien Prüfungen. Auf internationaler Ebene konnte er bereits mit einer Grand Prix Platzierung in Italien glänzen. Er eifert seinem Vorbild Markus Ehniung nach, trainiert aber auch schon mal ganz fleißig im Basket und Fahrradsport. Bei den Jungen Reitern ging es dicht an dicht. Die wohl routinierteste Reiterin Charlotte Bettendorf zeigte mit Accenti eine gute Form, patzte jedoch im Finale im ersten Umlauf. Charlotte, eine Reiterin die bereits internationale Siege und Erfolge zu verzeichnen hat musste Patricia Ries auf Patrizia W den 1. Platz überlassen. Patricia hatte im Finalspringen das Glück auf ihrer Seite, im ersten Umlauf 4 Fehlerpunkte, im zweiten Umlauf fehlerfrei garantierten ihr den Meisterschaftstitel. Den dritten Platz belegte Tanja Dohm, auf dem undankbaren 4. Platz kam Alan Kelly.
Wie in jedem Jahr liegt die Hauptattraktion in den Springen der Reiter und Senioren. 14 Pferde gingen im ersten Springen an den Start. Die Prüfung, als Jagdspringen ausgeschrieben erwies sich als ausgesprochen schwierig und reduzierte das Teilnehmerfeld auf 11 Starter in der zweiten Prüfung. Einziges fehlerfreies Paar nach dieser Prüfung, einem Springen der Klasse MA nach Fehler und Zeit war der Präsident der Luxemburger Reitsportföderation François Thiry mit Cartouche. Nicht mehr an den Start der Finalprüfung am Sonntag gingen Marc Schartz mit 8 Fehlerpunkten, Diane Schreiber mit 12 Fehlerpunkten so wie Myriam Girsch. Marcel Ewen und Angie Lefèbvre die jeweils 2 Pferde im Rennen hatten zogen Nevermind und Joujou zurückt, da im Finale jeder Reiter nur ein Pferd starten darf. Somit blieben Marcel Ewen als Favorit mit Bestzeit im Jagdspringen und ansonsten fehlerfrei sowie Angie Lefèbvre mit der zweit- und drittbesten Zeit als Favoriten an der Spitze. An den Start im Finale wagten sich schlussendlich nur noch 6 Reiter, Carlo Rollinger mit Cadillac, René Brandenburger mit Woronin, François Thiry mit Cartouche, Marcel Ewen mit Interpol des Isles, Sarah Pétré mit Lipton du Chéri Vivier und Angie Lefèbvre mit Jo Twist. Nach dem Finale kam Carlo Rollinger auf Rang 6. Nach einer Fehleinschätzung an einem Steilsprung geriet das Paar etwas aus dem Konzept und kassierte nach 2 Verweigerungen 21,50 Fehlerpunkte. Der Reiter zog es vor im 2. Umlauf nicht mehr zu starten. René Brandenburger, der mit Woronin mit 4 Fehlerpunkten einen sehr guten ersten Umlauf zeigte, musste sich mit dem Verweigern seines Pferdes an der Tripple Barre von der diesjährigen Meisterschaft verabschieden. François Thiry seinerseits kassierte im ersten Umlauf 15,25 Punkte, da reichte jedoch der gute zweite Umlauf mit 4 Fehlerpunkten nur noch zu dem undankbaren 4. Platz. Immerhin blieb ihm dadurch das obligatorische unfreiwillige Bad im Wassergraben, sprich dieses Jahr in einem grünlich schimmernden Froschtümpel erspart.
Marcel Ewen, für den die Siegesschleife eigentlich schon vorbereitet hatte im letzten Umlauf einen groben Einbruch und kassierte 16 Fehlerpunkte. Somit kam der letzjährige Landesmeister der Jungen Reiter mit insgesamt 20 Fehlerpunkten auf den 3. Platz. Das Resultat von Marcel im Finale war die Chance für Sarah Pétré, die sich hier mit 2 fehlerfreien Ritten den 2 .Platz erobern konnte, dies mit einem Total von 13.57 Fehlerpunkten. Angie Lefèbvre, leistete sich im ersten Umlauf des Finale 8 Fehlerpunkte und im zweiten Umlauf 0.25 Fehlerpunkte durch Zeitüberschreitung. Jedoch es reichte, zum 21. Landesmeistertitel ihrer Karriere, in diesem Jahr mit 12,27 Fehlerpunkten, wobei wieder einmal bewiesen ist: die Meisterschaft ist erst entschieden, wenn der letzte Starter durch das Ziel geritten ist.