12.09.2002 Weltreiterspiele in Jerez

Die deutschen Dressurreiter bleiben das Nonplusultra. Zum neunten Mal gewann die Equipe bei den Weltreiterspielen in Jerez de la Frontera den WM-Titel. Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) mit Rusty und Klaus Husenbeth (Sottrum) bauten sogar noch den Abstand mit insgesamt 5642 Punkten gegenüber Silbermedaillen-Gewinner USA (5525) und Spanien (5403) aus.
Am Tag zuvor hatten Nadine Capellmann (Würselen/Farbenfroh) und Ann-Kathrin Linsenhoff (Kronberg/Renoir) den Grundstein zum erneuten Triumph gelegt. Das Quartett verlängerte die schier unglaubliche Siegesserie. Die letzte Niederlage einer deutschen Dressur-Equipe bei internationalen Großereignissen liegt bereits 30 Jahre zurück. Und auch in der Einzelwertung führt kein Weg an den Deutschen vorbei, denn nach dem Grand Prix liegen Capellmann (1949) und Salzgeber (1891) klar in Front.

Der teaminterne Zweikampf zwischen den beiden besten Reiterinnen verspricht mehr Spannung als der Teamwettbewerb. Ich bin hierher gekommen, um zu gewinnen, lautet Capellmanns Kampfansage mit Blick auf ihre Konkurrentin, die Europameisterin und Weltranglisten-Erste ist. Vor dem Special und der Kür hat sie beste Chancen, ihr Vorhaben wahr zu machen.

Besonders groß war die Freude über das fest eingeplante Team-Gold bei Husenbeth, dem ersten Mann in einem deutschen Team seit fünf Jahren. Ich bin einfach nur glücklich, kommentierte er, ich muss mich kneifen. Im Gegensatz zu seinen drei Mitstreiterinnen durfte sich der 46-jährige deutsche Meister über sein erstes internationales Edelmetall freuen. Bei seinem WM-Debüt erfüllte Husenbeth die hohen Erwartungen mit 1802 Punkten. Das Streichergebnis im deutschen Team lieferte Linsenhoff (1758).

Am Sieg der deutschen Equipe hatte es bereits nach Husenbeths souveränen Ritt kaum noch Zweifel gegeben. Einfach prima, er hat keine Fehler gemacht, lobte Bundestrainer Holger Schmezer den einzigen Hobby-Reiter in seinem Team, der im letzten Moment die viermalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Mellendorf) aus dem Quartett für Jerez verdrängt hatte. Das war sehr aufregend, sagte der 46-Jährige strahlend: Ich bin einfach nur glücklich. Vor einem Jahr war ich noch gar nicht im Gespräch.

Freuen durften sich zwei weitere Deutsche. Das amerikanische Team, das die erste US-Silbermedaille in der Dressur feierte, wird seit Beginn des Jahres vom ehemaligen deutschen Bundestrainer Klaus Balkenhol (Rosendahl) gecoacht. Und auch die Gastgeber haben mit Jean Bemelmans (Mettmann) einen deutschen Trainer. Das niederländische Team, das kurz vor der WM ihren Trainer Jürgen Koschel (Hamburg) gefeuert hatte, blieb erstmals seit zehn Jahren ohne Medaille.



LZKPS-Banner


60

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert