28.06.02 CHIO Aachen News

Diesmal ließ Ludger Beerbaum nichts anbrennen: Europameister gewinnt NRW-Preis auf Goldfever – Ein wenig hatte es ihn schon geärgert, gestern hinter Rodrigo Pessoa (Brasilien) Zweiter geworden zu sein. Und so gab Ludger Beerbaum im “Nordrhein-Westfalen-Preis” mit Goldfever so richtig Gas: In 45,56 Sekunden gewann der Europameister aus Riesenbeck das Springen ganz knapp vor Weltcup-Sieger Otto Becker (Steinfeld; 0/45,86) auf Lando und dem Schweden Rolf-Göran Bengtson (0/46,0) auf Innovation.
“Ich war in letzter Zeit öfters Zweiter, da ist es schön, noch mal zu gewinnen”, freute sich Beerbaum über seinen Coup. Das Stechen der sechs Fehlerfreien nach zwei Umläufen war schnell und spannend. Die ersten Vier lagen nämlich gerade mal 62 Hundertstel auseinander. “Otto ist zwar langsamer gestartet, hatte aber am vorletzten Hindernis zehn Meter Vorsprung. Doch mit meinem Bogen auf die abschließende Zweifache habe ich die Zeit wett gemacht”, so Beerbaum, der den letzten Parcours-Teil sehr riskant geritten war. “Über dem Sprung habe ich schon selber oh Gott gedacht. Aber Goldfever ist wohl derzeit in der Form seines Lebens.”

Das Springen für die sieben- und achtjährigen Pferde hatte sich zuvor die Kohlscheiderin Helena Weinberg gesichert. Gestern hatte die zweifache Mutter mit Kasting Horses Gavi noch knapp der Irin Jessica Kürten den Vortritt gelassen, doch heute zeigte sie auf dem sprunggewaltigen, achtjährigen Hengst eine Runde, wie aus einem Guss. Ihre fehlerfreie Runde in 62,17 Sekunden konnte auch der Brite Richard Davenport auf Golisco Louviere in 62,63 Sekunden nicht unterbieten. Rang 3 ging an Lutz Gripshöver (Werne), der auf der achtjährigen Polydor-Tochter Poly Power gar schon 64,58 Sekunden benötigte. Vortagssiegerin Kürten wurde auf Lanarius Elfte.

Einen französischen Sieg gab es im Stafetten-Zeitspringen um den “Preis des Handwerks gegeben von der Facility Management Handwerk AG”: In 93,32 Sekunden siegten Eric Levallois/Experio HN und Eric Navet/Djalisco Du Gue. “Schnelle Hosen” hatten auch die deutschen Youngster Johannes Ehning/ Gelha’s Junior und Anna-Maria Benner/Questro, beide noch Junge Reiter, die in 98,04 Sekunden Zweite vor dem britisch/ägyptischen Duo Michael Whitaker und Andre Sakakini (98,69) wurden.

Nichts anbrennen ließen die deutschen Dressurreiter im “Preis der Nationen”: Mit 5598 Punkten siegten sie in der Besetzung Ann-Kathrin Linsenhoff (Kronberg/1781 Punkte) auf Renoir Unicef, Nadine Capellmann (Aachen/1899) auf Farbenfroh, Isabell Werth (Mellendorf/1711) auf Apache und Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen/1918) auf Rusty. Rang 2 ging an die Spanier (5288), Rang 3 an die Niederlande (5242). In der Einzelwertung des Grand Prix’ gab es an der Spitze den erwarteten Zweikampf zwischen Europameisterin Ulla Salzgeber und der EM-Dritten Nadine Capellmann, in den die Konkurrenz auch nicht ansatzweise eingreifen konnte. Am ehesten gelang es noch der immer stärker reitenden Spanierin Beatriz Ferrer-Salat (1818), die mit Beauvallais im März Dritte beim Weltcup-Finale geworden war. Eine positive Überraschung im deutschen Lager war sicher Rang 6 von Hubertus Schmidt (Borchen/1785), der sich auf der neunjährigen Wansuela suerte noch knapp vor Equipe-Reiterin Linsenhoff platzieren konnte.

Ihren zweiten Sieg feierte Karin Rehbein (Grönwohld) auf Cherie in der Intermédiaire I. Die Vortages-Zweite im St. Georg, Lisa Wilcox (USA) auf Royal Diamond, musste diesmal der vierfachen Olympiasiegerin Isabell Werth (Mellendorf) auf ihrem Nachwuchspferd Richard Kimble knapp den Silberrang überlassen und sich mit ihrer potenziellen Hoffnung für Athen 2004 mit Platz 3 begnügen. Achte wurde die Würselenerin Sabine Rueben auf Weltfürst.

Ebenfalls zum zweiten Mal trug sich bereits der US-Amerikaner Tucker Johnson bei den Gespannprüfungen in die Siegerliste ein. Mit 122,72 Punkten gewann er die Dressur der Vierspänner vor dem deutschen Weltcup-Sieger Michael Freund (Neu-Isenburg/119,68) und dem Niederländer Ijsbrand Chardon (117,76).



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