Bundeschampionate des Deutschen Geländepferdes 2001 in Warendorf

Kunta Kinte M Trakehner Bundeschampion – Trakehner klar überlegen im Gelände
Warendorf (TC). Kunta Kinte M heißt der neue Champion des Deutschen Vielseitigkeitspferdes. Souverän holte sich der Fontainbleau-Sohn den Titel bei den Sechsjährigen in Warendorf unter seinem Reiter Peter Thomsen. Nach einem zweiten Platz in der Qualifikation siegte der dunkelbraune Wallach aus der Zucht von Sybille Michalski (Borstel, Krs. Segeberg) im Finale mit der hohen Wertnote von 9,3.

Zuvor hatte sich schon seine Vollschwester Karana M mit ihrer Reiterin Beeke Kaack (Neumünster) die Silbermedaille bei den fünfjährigen Vielseitigkeitspferden geholt. Ein großer Triumph für Ross und Reiter, insbesondere aber für die Züchterin. Ihr Erfolg unterstrich die These, dass eine gezielte Zucht von Vielseitigkeitspferden auch im kleinen Züchterstall möglich ist:

Die beiden Vollgeschwister stammen vom selbst im Gelände unter Andreas Dibowski international erfolgreichen Trakehner Siegerhengst Fontainbleau (Gestüt Hörem) ab, angepaart mit der blutgeprägten Mutter Karmen (v. Sacramento Song xx), behutsam im Züchterstall aufgebaut und in professionelle Ausbildung gegeben. Der Trakehner Förderverein hatte die Final-Prüfung wie bereits in den Vorjahren als Sponsor übernommen.
Die Bronzemedaille bei den Sechsjährigen ging an den Zweibrücker Landbeschäler Skatman abstammend vom Trakehner Hengst Sixtus (Züchter: Karl-Heinz Bange, Seibersbach) unter seiner ständigen Reiterin Kerstin Müller. Skatman, der im Trakehner Verband auch als Zuchthengst anerkannt ist, hatte die Qualifikationsprüfung vor dem späteren Champion Kunta Kinte M gewonnen. Unter den Platzierten fanden sich eine ganze Reihe von vielversprechenden Trakehnern, darunter der überlegene Sieger der Sechsjährigen-Qualifikationsprüfung, Savoi v. Konvoi-Kronenkranich xx unter dem Sattel von Dirk Schrade, oder der Hengst Kaiserwalzer v. Consul-Ravel, Vierter im Fünfjährigen-Finale unter Andreas Dibowski, dessen Großmutter wiederum die bekannte Karmen ist, sowie dem von Ingrid Klimke gekonnt vorgestellten Peter Pan v. Hand in Glove xx.

Kann man gezielt Vielseitigkeitspferde züchten?

Diese Frage wurde am Rande der Championatsprüfungen auf dem Militaryplatz von Reitern und Züchtern diskutiert. Mit einem beherzten “Ja!” konnten die Trakehner Züchter diese Frage beantworten, die als einzige einen Schwerpunkt in der Zucht auf Vielseitigkeitsleistung legen. 14 Trakehner qualifizierten sich für Warendorf, 12 gingen an den Start und 8 waren im Finale. Die Medaillenausbeute – Gold und Bronze bei den Sechsjährigen, Silber bei den Fünfjährigen, sowie insgesamt fünf weitere Platzierte im Finale – gibt ihnen recht. Und der Trend im Vielseitigkeitssport ist Rückenwind für die Züchter. Insgesamt nähern sich sportliche Anforderungen und züchterische Ziele mehr und mehr an: Die Ansprüche im Gelände werden diskutiert und zurückgeschraubt, Dressur und Springen erhalten ein höheres Gewicht. Gefragt ist das blutgeprägte, vielseitig veranlagte Reitpferd mit hohem Galoppier- und Springvermögen. Das spiegelten die Bundeschampionatsprüfungen in diesem Jahr besonders wieder. Und die Trakehner liegen wieder einmal voll im Trend.



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