Landesverband der Reit- und Fahrvereine fordert die Landesregierung auf: Pferdesport in Rheinland-Pfalz muss wieder möglich sein
Der Landesverband der Reit- und Fahrvereine Rheinland-Pfalz mit Sitz in Bad Kreuznach und die ihm angeschlossene Landeskommission für Pferdeleistungsprüfungen zeigen sich angesichts gravierender wirtschaftlicher Auswirkungen äußerst besorgt über die mit der Maul- und Klauenseuche verbundenen Restriktionen für den Pferdesport im Land Rheinland-Pfalz. Aus diesem Grund hat der LVRP der zuständigen Staatsministerin Klaudia Martini einen offenen Brief zugeleitet. Darin wird um eine Lockerung und Vereinheitlichung der Maßnahmen und ein Gespräch zur Klärung der Situation gebeten. Hintergrund ist auch die Aufhebung von Kontrollen an der deutsch-französischen Grenze und eine vergleichbare Vereinbarung der Pferdesportverbände in NRW mit der dortigen Landesregierung.
“Die Lage für Pferdesport, Pferdezucht sowie für einen großen Wirtschaftszweig, der unmittelbar damit zusammenhängt, ist äußerst besorgniserregend”, kommentiert der Verbandsvorsitzende Peter Holler die aktuelle Situation und beklagt die teilweise unverhältnismäßig restriktiven, zudem teilweise im Umkreis weniger Kilometer höchst unterschiedlichen Maßnahmen der Landesregierung sowie der ihr untergeordneten politischen Einheiten und Behörden bis hin zu den Kreisveterinärämtern. “Sie wirken sich gravierend, und für einen großen Teil unserer Mitglieder sogar existenzgefährdend aus. Die derzeitige Situation und die weitere Zukunft ist äußerst unübersichtlich und unsicher”.
Von rund 220 geplanten Turnieren für das Jahr 2001 mussten bereits jetzt 30 Veranstaltungen – das sind bis auf ganz wenige Ausnahmen, so gut wie alle Veranstaltungen in den ersten 4 Monaten des Jahres – abgesagt werden, da die Veranstalter die Auflagen der zuständigen Behörden entweder gar nicht oder nur in Verbindung mit einem enormen Kostenaufwand realisieren können. “Für die Ausrichter, also die Vereine, sind die Turniere aber vielfach überlebenswichtig. Enormer wirtschaftlicher Schaden entsteht gleichzeitig für die Betreiber von Pensionsställen, Berufsreiter, Ausbilder, Handels- und Verkaufsställe, Turnierausstatter, Zulieferer etc. Auch wir als Verband geraten in eine bedrohliche finanzielle Zwangslage, da aus Genehmigungsgebühren und Abgaben für Turniere ein Großteil des Haushalts finanziert werden muss”, so nochmals Peter Holler.
“Natürlich verkennen wir die Ernsthaftigkeit der Lage nicht und wollen uns keineswegs auf Kosten der betroffenen Landwirtschaft aus der Verantwortung stehlen. Was aber zur Zeit auf dem Rücken der Pferdehalter, Pferdebesitzer und Reiter ausgetragen wird, hat mit Gefahrenabwehr und Verhältnismäßigkeit der Mittel nicht mehr viel zu tun”, heißt es in dem Brief an Klaudia Martini weiter.
Ziel des Verbandes ist es, gemeinsam mit den Behörden Lösungen zu finden, die die Durchführung von Veranstaltungen mit Pferden im restlichen Verlauf des Jahres wieder möglich machen. Gleichzeitig sichert der Verband seinen Mitgliedern und den Ausrichtern von Veranstaltungen umfassende Beratung und Unterstützung zu.
Weitere Informationen:
LVRP
Geschäftsstelle
Klaus Blässing