Tipps zur kurzfristigen Vorbereitung von Turnieren / AlternativAngebote in Vereinen und Betrieben

Warendorf (fn-press). Bis heute wurden mehr als 400 Turniere wegen der Maul- und Klauenseuchegefahr abgesagt. Da sich die Situation täglich ändern kann, kann niemand voraussagen, wie es weitergehen wird. Möglich ist ja durchaus auch eine positive Entwicklung, es gibt keinen MKS-Fall in Deutschland, und der Pferdesport und die Pferdezucht können wieder im normalen Umfang aufgenommen werden. Aus diesem Grund hat die Abteilung Turniersport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Tipps zur kurzfristigen Vorbereitung neu oder wieder anberaumter Turniere zusammengestellt, die Veranstaltern helfen sollen.

Grundsätzlich gilt: Positiv denken der Sport muss weitergehen! Bei bestehenden Transport- oder Veranstaltungsverboten sollte nach vereins- oder betriebsinternen Alternativ-Lösungen gesucht werden. Wichtig ist immer das gemeinsame Gespräch mit den zuständigen Veterinär-Behörden.

Möglichweise kann ein abgespecktes” Programm oder eine Kurzausschreibung erarbeitet werden, zum Beispiel für umliegende Vereine mit bereits feststehender Zeiteinteilung bzw. mit einer festgelegten Teilnehmerzahl je Prüfung (Planungssicherheit). Auch ein Late Entry Nennungsschluss” ist möglich (Nennungsschluss gleich Meldeschluss; oder Nennungsschluss drei bis vier Tage vor Turnierbeginn). Die Infrastruktur kann minimal organisiert werden: Verzicht auf aufwendiges Programmheft; Werbung nur über Presseveröffentlichungen.

Die Ausschreibung wird dann an eingeladene Vereine und Zielgruppen verschickt, Landeskommission und FN werden informiert und nach der Veranstaltung werden alle erforderlichen Unterlagen zusammen mit den Ergebnissen wie üblich (LPO/LK-Bestimmungen) eingereicht.

Die Geschäftsstellen der Landeskommissionen und die FN-Zentrale sind bei der Umsetzung spontaner Aktivitäten unbürokratisch behilflich. Informationen zu Late-Entry Turnieren finden sich im Internet unter www.pferd-aktuell.de, in der Checkliste im Handbuch für Reit- und Fahrvereine (erhältlich im FN verlag) und im FN-Merkblatt: Late Entry”.

Es muss ja nicht immer Turniersport sein: Auf allen Ebenen des Pferdesports sind derzeit mehr denn je Phantasie und Improvisationstalent gefragt.

Denkbar sind unter anderem:

• interne Stall-/Vereins-/Betriebs-Wettkämpfe

• Trainingskontrollen unter Turnier(-ähnlichen) Bedingungen mit Richterkommentar und Bewertung; gegebenenfalls Videoaufzeichnungen

• Abzeichen- und sonstige Ferien- bzw. Wochenendlehrgangsmaßnahmen (etwa mit zur Verfügung gestellten Pferden, die auf der Anlage stehen)

• interne Wettkämpfe/Turniere mit Schulpferden/zur Verfügung gestellten Pferden (wie bei Studententurnieren), zum Beispiel auch für/mit befreundeten/angrenzenden Vereinen, eventuell im Rotationsprinzip mit Seriencharakter (Ausschreibungsmuster hat die LK-Geschäftsstelle)

• Probe-/Schnupper-Angebote mit neuen Wettkampf/Prüfungsmodellen gemäß oder in Anlehnung an LPO (breitensportliche Wettbewerbe/Allround WB/Ausprobieren von Prüfungsformen, die bislang nicht im klassischen” Turnierprogramm vertreten waren)

• gemeinsames Einstudieren von Schaubildern, Quadrillen für die nächste reguläre Veranstaltung des Vereins oder Betriebs

• Schnupperkurse für alternative/andere” pferdesportliche Möglichkeiten: z. B. Fahrsport, Reiter-Vierkampf; Voltigieren für Erwachsene, Westernreiten

• Theoretischer Unterricht; Seminar- und Vortragsabende; Diskussionsforen auch mit Nicht-Pferdesportlern. Themen könnten sein: Kooperationsmöglichkeiten Reiter, Jäger und Landwirte; der Pferdesport in unserer Gemeinde/Region; veterinärmedizinische Themen; Pferdezucht; Pferdehaltung; Fütterung; Verhaltensforschung; Physio- und Osteopathie; Exterieurkunde; Therapeutisches Reiten; MKS, Hintergründe, Fakten, Auswirkungen.

• Was wir uns schon immer vorgenommen hatten”: zum Beispiel Anlagenpflege und Instandhaltung; Reitwege und Geländehindernisse in Schuss bringen; gemeinsame Unternehmungen ohne Pferd, Ausflüge, Besichtigungen, Aktionen mit anderen Sportvereinen, Ausgleichssport.