Dressur-EM in Verden

Vor rund 10000 Zuschauern ist die deutsche Dressur-Equipe am Freitag mit 5610 Punkten in der niedersächsischen Reiterstadt Verden zum 19. Mal nacheinander und souverän wie eh und je Mannschafts-Europameister geworden.
Die vom Hamburger Dressur-Trainer Jürgen Koschel betreute niederländische Equipe musste mit 5431 Punkten zum dritten Mal in Folge mit dem zweiten Rang vor Dänemark (5359) zufrieden sein.

Der Sieg war bereits nach der dritten deutschen Reiterin Heike Kemmer (Winsen/Aller) mit ihrem 14-jährigen Oldenburger Wallach Albano so gut wie sicher, als sie nach einer hervorragenden und nervenstarken Vorstellung im Grand Prix 1806 Punkte erreicht und damit ihre erste EM-Nominierung gerechtfertigt hatte. Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen), die mit ihrem 13-jährigen lettischen Fuchswallach Rusty nach Wechsel- und Galopp-Fehlern mit 1873 Punkten etwas unter ihren Möglichkeiten blieb, sicherte am Ende trotzdem den neuerlichen Triumph der einsam in Europa herrschenden deutschen Dressurreiterinnen. Die viermalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) mit Antony und Nadine Capellmann (Aachen) mit Farbenfroh hatten schon am Donnerstag mit ihren starken Ritten ein sicheres Fundament geschaffen.

Championats-Neuling Heike Keimmer, heute in Winsen/Aller zu Hause, war am Freitag die glücklichste Frau im traditionsreichen Reiterstadion von Verden. Vater Joachim Kemmer, war gerührt: Darauf haben wir wirklich lange hingearbeitet. Es war eine sehr gute Vorstellung. Heike Kemmers Leistung war umso eindrucksvoller, als während ihres Rittes strömender Regen einsetzte, doch Ross und Reiterinnen ließen sich nicht beeindrucken.

Isabell Werth hat nunmehr seit 1989 sieben Mannschafts- und vier Einzel-Titel bei Dressur-Europameisterschaften gewonnen. Mit ihren nun elf EM-Siegen hat die 32-jährige Juristin zu dem vor zwei Jahren verstorbenen deutschen Abonnements-Champion Reiner Klimke aus Münster aufgeschlossen, der in seiner Laufbahn acht Mal Mannschafts- und drei Mal Einzel-Europameister werden konnte. Beide haben nie gemeinsam in einer deutschen Equipe bei Europameisterschaften geritten.

Doch ob die erfolgreichste deutsche Dressurreiterin am Sonntag auch wieder um eine Einzelmedaille reiten darf, ist völlig offen: Heike Kemmer und Isabell Werth trennen vor dem Grand Prix Special am Samstag ganze 10 Punkte – maximal drei Reiter pro Nation aber dürfen am Sonntag im Grand Prix Kür-Finale nur antreten. Das wird ein ganz spannender Kampf, denn Isabell Werth hat immer wieder bewiesen, dass sie kämpfen kann, prophezeit Heike Kemmer, aber ich auch. Isabell Werth gab sich optimistisch: Das wird noch ganz spannend für alle.



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