CSIO St. Gallen

Der heute in St. Gallen beginnende CSIO Schweiz ist so gut besetzt wie noch nie zuvor. Sämtliche Titelträger gehen im Gründenmoos an den Start. Mit dabei ist auch der Deutsche Ludger Beerbaum, der die Weltrangliste anführt.
Das Palmares von Ludger Beerbaum ist beeindruckend: 1988 Team-Olympiasieger, 1990 Team-Weltmeister, 1992 Einzel-Olympiasieger, 1993 Weltcup-Sieger, 1994 Team-Weltmeister, 1996 Team-Olympiasieger, 1997 Team- und Einzel-Europameister, 1998 Team-Weltmeister, 1999 Team-Europameister und 2000 Team-Olympiasieger. In Anbetracht der grossen Erfolge, welche der 38-jährige Deutsche regelmässig feiert, ist es eigentlich keine Überraschung mehr, dass er derzeit auch die Nummer eins der Weltrangliste ist. Die meisten seiner bisherigen Triumphe feierte Beerbaum mit Ratina Z. Inzwischen heissen seine Spitzenpferde Goldfever oder Gladdys. Auch mit diesen Pferden weist der in Detmold/Westfalen geborene Beerbaum bereits einige Erfolge auf. Mit dem Hannoveraner Hengst Goldfever holte er einerseits an den Olympischen Spielen in Sydney im Team-Wettbewerb die Goldmedaille und gewann andererseits in diesem Jahr den Grand Prix des CSI Zürich. Beim CSIO im St. Galler Gründenmoos wird Ludger Beerbaum die Hauptprüfungen mit der neunjährigen Stute Gladdys bestreiten.

Ludger Beerbaum war von jenem Zeitpunkt an, als er das Studium der Betriebswirtschaft in Göttingen abbrach und ganz auf den Springreitsport setzte, erfolgreich. Dass er allerdings auf einem Esel das Reiten gelernt habe, sei ein Märchen. Richtig ist aber, dass ich vor Pferden einen grossen Respekt hatte, sagt Beerbaum. Über den Sohn eines Reitlehrers kam er dennoch zum Reitsport. Im Alter von 15 Jahren wurde ihm sein erstes Spitzenpferd Wetteifernde zur Verfügung gestellt. Mit ihr gewann Ludger Beerbaum so ziemlich alles, was es in seiner Altersklasse zu gewinnen gab. Nun, 23 Jahre später, gehört der Deutsche zur Weltspitze. Er führt am diesjährigen CSIO Schweiz in St. Gallen das erstklassig besetzte Teilnehmerfeld an. Acht der neun Ersten der Weltrangliste und sämtliche Titelträger stehen im Gründenmoos im Einsatz. Das sind Olympiasieger Jeroen Dubbeldam aus Holland, Weltmeister Rodrigo Pessoa aus Brasilien, Europameisterin Alexandra Ledermann aus Frankreich und selbstverständlich Weltcup-Sieger Markus Fuchs aus St. Gallen.

Von den Spitzenreitern musste einzig Jos Lansink kurzfristig absagen. Der nun für Belgien startende Holländer verlor in der vergangenen Woche auf der Fahrt an den CSIO Rom sein Pferd Caretano, mit dem er in einem Monat an den Europameisterschaften in Arnheim teilnehmen wollte, wegen eines Arterienrisses. Insgesamt wird an den kommenden vier Turniertagen in zehn internationalen und sechs nationalen Prüfungen eine Preissumme von 420 000 Franken ausgeschüttet. Sportliche Höhepunkte sind der Nationenpreis am Pfingstmontag und der Grand Prix am Pfingstsamstag, die mit je 120 000 Franken dotiert sind. Während sich Equipenchef Martin Walther noch nicht entschieden hat, welche vier Reiter die Schweiz im Nationenpreis vertreten werden, hat er die restlichen Einzelstartplätze an Daniel Etter, Hansueli Sprunger, Rudolf Letter, Paul Estermann, Céline Stauffer, Ernst Wettstein, Theo Muff, Walter Gabathuler und Manuel Eugster vergeben. Gabathuler, der fünffache Schweizer Meister, gibt damit sein CSIO-Comeback, und Manuel Eugster sein CSIO-Debüt. Der 24-jährige Eugster aus Kriessern hat sich die Nomination für das erste grosse Turnier mit dem dritten GP-Rang in Wermatshausen und dem vierten GP-Platz in Schaffhausen verdient.



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