Der Nettoumsatz für den Bereich der Reitpferde belief sich auf der Frühjahrsauktion auf 2471000 Mark. Von den 53 drei- bis sechsjährigen Hannoveranern, die in der ausverkauften Niedersachsenhalle zur Versteigerung ausgeboten wurden, gingen 29 an die Auslandskundschaft.
Käufer aus neun Nationen investierten 1486000 Mark in die erlesenen Talente für den Turniersport. Die Exportrate ist damit erneut gestiegen. Sie lag im vergangenen Jahr unterm Strich bei 42 Prozent. “Traditionsgemäß”, so Verbandspressesprecher Dr. Enno Hempel, führten die Vereinigten Staaten die aktuelle Auslandsstatistik an. Beflügelt wohl auch durch den günstigen Dollarkurs, erwarben die Amerikaner zehn Hannoveraner und machten dafür 537000 Mark locker. Davon entfielen allein 112000 Mark auf die Katalognummer fünf, die Fuchsstute Wolina v. Wolkentanz, die zu den schönsten Hoffnungen für das große Dressurviereck berechtigt. Auch zwei von hiesigen Züchtern ausgestellte Pferde wandern in die USA aus: Cosima v. Calypso II (Harald Behnke, Verden-Borstel) wurde beim Gebot von 40000 Mark zugeschlagen, die Rappstute Catina v. Cheenook (Dietmar Winkelmann, Kirchlinteln-Lehringen) brachte 50000 Mark.
Ins Spitzenfeld der Exportstatistik stieß erstmals Estland vor. Ein neuer Kunde aus dem nördlichsten Baltenstaat sicherte sich auf Anhieb vier hochveranlagte Springpferde. Auch die Stammkundschaft aus Kanada und der Schweiz kam wieder zum Zuge, diesmal mit jeweils drei Ankäufen. Contessa v. Contender, gezogen und offeriert von Axel Windeler (Verden-Walle), geht für 42000 Mark in die Schweiz. Der Fuchswallach Wakefield v. Wolkentanz (Züchter Hermann Glander, Riede) war einem kanadischen Kunden 35000 Mark wert. Komplettiert wurde die internationale Bilanz durch je zwei Zuschläge für Spanien, Großbritannien, Italien und Schweden, das auch die Preisspitze an Land zog.
Nach zähem Bieterduell ging die Dressurstute Winora v. Werther für den Tageshöchstpreis von 120000 Mark an schwedische Kunden. “Das Preis-Leistungsverhältnis geht hundertprozentig in Ordnung”, befand Auktionschef Rainer Kiel nach der Auktion. “Wir wussten, dass wir diesmal keine Preiskracher dabei hatten”. In der Tat war die Höchstsumme von 120000 Mark für hannoversche Verhältnisse gewöhnungsbedürftig. Es ist Jahre her, seit nur soviel in der oberen Region berappt wurde. Der Durchschnittspreis von 46623 Mark liegt nur knapp unter dem Vorjahresniveau.
Das Ergebnis der Fohlen-Auktion überraschte selbst Rainer Kiel: “Was die Leute in Hoffnung investieren, ist unglaublich!” Zehn kosteten 20000 Mark und mehr. Bei 48 verkauften Youngstern belief sich der Umsatz auf 625500 Mark, im Schnitt wurden 13013 Mark gezahlt. Weit mehr legte ein niedersächsischer Hengsthalter für Donovan Bailey v. De Niro an. Mit dem Zuschlagspreis von 41000 Mark avancierte der “edle Bewegungskünstler” Donovan Bailey zum Top-Tier des Fohlenkaders. Sechs Fohlen wurden nach Kanada verkauft, drei nach Italien, zwei nach Großbritannien und eines in die USA.