MKS sorgt weiter für ein großes Durcheinander im Weltcup der Springreiter

Nachdem die letzten beiden Stationen der wichtigsten Reitsport-Serie abgesagt werden mussten, ist nun die Zahl der westeuropäischen Starter beim Finale in Göteborg (12. bis 16. April) von 18 auf 26 aufgestockt worden.
Das bestätigte am Dienstag Weltcup-Direktor Max Ammann. Gleichzeitig geraten die Reiter aber unter Zeitdruck, da in Göteborg nur Pferde starten dürfen, die mindestens 14 Tage vorher in einem Land ohne Seuchenfall gelebt haben. Spitzenreiter wie Ludger Beerbaum sind nun fieberhaft auf der Suche nach passenden Quartieren.

Für Verwirrung und hektische Betriebsamkeit hat die Mitteilung der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) vom Montag gesorgt. Um die 14-tägige Karenzzeit auch zu erfüllen, wenn die Seuche nach Deutschland übergreift, müssen die Pferde möglichst schnell nach Schweden gebracht werden. So einfach ist das nicht, sagte Ludger Beerbaum, die Pferde müssen ja nicht nur in Schweden untergebracht, sondern auch trainiert werden.

Derzeit ist der Weltranglisten-Erste gemeinsam mir Weltmeister Rodrigo Pessoa auf der Suche nach einer geeigneten Stallung. Pessoa hat als Trainer einiger schwedischer Reiter gute Kontakte. Das wird aber auf jeden Fall ein großer organisatorischer Aufwand, da wir mehrmals hin- und herfliegen müssten, sagte Beerbaum. Während Beerbaum schon auf der Suche nach Stallungen ist, versuchte Bundestrainer Kurt Gravemeier am Mittwoch, auch den letzten Reiter über die veränderten Bedingungen zu informieren.

Wie viele Reiter in Göteborg letztlich starten, ist derzeit völlig offen. Wir haben die Teilnehmerzahl aufgestockt, um Ungerechtigkeiten zu verhindern, sagte Weltcup-Direktor Ammann. Durch die Absagen der letzten beiden Weltcup-Stationen in Oviedo und ‘s-Hertogenbosch fehlte vielen Reitern die Chance, die noch notwendigen Qualifikationspunkte zu sammeln. Von der neuen Regelung profitiert auch Helena Weinberg (Herzogenrath), die nun das Kontingent auf neun Starter hoch schraubt.

Gleichzeitig verhindert die Aufstockung aber auch eine mögliche Abwertung des wichtigsten Hallenereignisses, weil nicht sicher ist, ob die 13 nordamerikanischen Reiter trotz der Seuche nach Europa reisen dürfen. Zwei australische Reiter haben bereits abgesagt, weil sie mit ihren Pferden zwar aus-, aber nicht wieder einreisen dürfen. Ob die sechs qualifizierten Niederländer einreisen dürfen, hängt allein davon ab, ob es in den nächsten beiden Tagen einen neuen Seuchenfall in ihrer Heimat gibt.

Die Seuche sorgt unterdessen auch für Verwirrung bei vielen Hobbyreitern. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) wies am Mittwoch darauf hin, dass Pferde zur Seuchenbekämpfung nicht getötet werden dürfen. Die Maul- und Klauenseuchenverordnung lasse nur die Tötung von Klauentieren zu, teilte die FN mit. Pferde können nicht an der Seuche erkranken, gelten aber als Überträger.



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