Das ließen sich die Amazonen nicht nehmen: Nachdem Ludger Beerbaum bei den Deutschen Meisterschaften im sauerländischen Balve den Sieg erritten hatte, schnappten sich Katharina Offel, Eva Bitter und Mylene Diederichsmeier, die am Tag zuvor auf den Treppchen standen, den Riesenbecker und tauften ihn im Wassergraben.
Zuvor hatte sich Beerbaum auf Gladdys S in zwei fehlerlosen Runden und einer Nullrunde im Stechen gegen den Borkener Marcus Ehning auf Sandro Boy durchgesetzt, der mit vier Fehlerpunkten aus dem Parcours kam. “Ich freue mich wirklich sehr, weil ich diesmal nicht unbedingt damit gerechnet hatte”, gestand der Weltranglistenzweite. Zwar habe er sich auf den vorderen Plätzen gesehen, aber den Titel hatte er nicht unbedingt auf dem Plan, zumal er sein Top-Pferd Goldfever wegen einer Verletzung zuhause lassen musste.
Den dritten Platz teilten sich in diesem Jahr zwei Amazonen: Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf Shutterfly und Mylene Diederichsmeier (Steinhagen) verzeichneten nach den beiden Umläufen jeweils vier Fehlerpunkte und bewiesen damit, dass sie mit den Herren auf jeden Fall mithalten können. Auch Bundestrainer Kurt Gravemeier freute sich über diese Entwicklung: “Sie haben gezeigt, dass sie sich nicht verstecken müssen”, lobte Gravemeier die in der Herren-Konkurrenz startenden Damen. Turnierchef Dieter Graf Landsberg-Velen freute sich besonders über den großen Zuspruch an Zuschauern über die Turniertage. ÂýWenn ich gestern im Fernsehen gesehen hätte, wie das hier regnet, hätte ich mir wohl dreimal überlegt, ob ich mich nach Balve aufmacheÂý, bekannte der Ehrenpräsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Trotzdem waren an allen drei Turniertagen 14.000 Zuschauer auf der Anlage am Schloss Wocklum, womit die Erwartungen des Veranstalters sogar übertroffen wurden. Nochmals betonte Graf Landsberg-Velen in diesem Zusammenhang, dass im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder ein großes Turnier in Balve stattfinden werde. Der Termin im Juli sei dafür schon gebucht.