18.06.03 CHIO Aachen

Doppel-Weltmeisterin Nadine Capellmann weiß, was sie ihren Fans schuldig ist: Zum Auftakt der Prüfungen im Deutsche Bank Dressurstadion siegte die Aachenerin im Preis der Genius Wirtschaftsberatungsgesellschaft “Prix St. Georges”. Die 37-jährige Aachenerin saß dabei im Sattel ihres neunjährigen Nachwuchspferdes Bouton, mit dem sie bereits in Wiesbaden vor der Konkurrenz dominiert hatte. Sie verwies ihre WM-Teamkollegin Ann-Kathrin Linsenhoff (Kronberg) auf Sterntaler knapp um drei Punkte auf Rang 2. Hinter Monica Theodorescu (Sassendorf) auf Cooper komplettierte Mannschafts-Olympiasiegerin Alexandra Simons-de Ridder auf ihrem achtjährigen Nachwuchspferd Wellington den Aachener Erfolg.
Und auch im Lambertz-Preis “Preis der Nationen” sieht es erneut nach einem Sieg der deutschen Dressurreiter aus. Heute startete Teil 1 des Grand Prix’ um den “Preis der Amil Health Insurance”. Die deutschen Dressurreiter führen nach den Ritten der beiden Team-Weltmeister Klaus Husenbeth (Sottrum) auf Piccolino und Ann-Kathrin Linsenhoff (Kronberg) auf Renoir mit 3391 Punkten deutlich vor Vize-Weltmeister USA (3263) und den Niederlanden (3209). In der Einzelwertung liegt Husenbeth mit 1720 Punkten vor der Finnin Kyra Kyrklund (1699) auf Andiamo Tyme und Linsenhoff (1671). Am heutigen Donnerstag gehen für Deutschland Europameisterin Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) auf Rusty und Heike Kemmer (Isernhagen) auf Bonaparte im zweiten Teil des Grand Prix an den Start. Sie treffen auf weitere harte Konkurrenz, allen voran sicher Vize-Weltmeisterin Beatriz Ferrer-Salat (Spanien) auf Beauvalais und die US-Amerikanerinnen Debbie McDonalds auf Brentina und Lisa Wilcox auf Relevant. Der zweite Teil begann um 13 Uhr.

Robert Smith hatte die “schnellsten Hosen” an – Um zwölf Hundertstel verpasste Marco Kutscher (Riesenbeck) den Sieg im WARSTEINER-Preis “Preis von Europa” und damit seinen bisher größten Erfolg. Auf dem neunjährigen Niederländer Montender hatte der Bereiter aus dem Stall von Ludger Beerbaum eine rasante Runde vorgelegt, doch der Brite Robert Smith, gestern bereits Sieger des Eröffnungsspringens, konnte mit dem ebenfalls neunjährigen niederländischen Hengst Marius Claudius diese Zeit noch knapp toppen. Der Brite kassierte dafür 16.500 Euro Siegprämie und erhielt zum Abkühlung bei der Siegerehrung ein großes Glas WARSTEINER-Bier.

“Marius Claudius ist sehr schnell, und er ist in Top-Form”, war der Sohn des ehemaligen Springreiters Harvey Smith vollauf zufrieden. “Der Kurs war wirklich schwer und die Zeit ein zusätzliches Kriterium.” Der Brite dürfte auf der Insel derzeit mit Blick auf die Europameisterschaft in Donaueschingen mit am besten beritten sein, denn mit Mr. Springfield verfügt er über ein zweites Top-Pferd. “Mr. Springfield startet demnächst nach einer Pause wieder. Wen ich mit zur EM nehme, kann ich noch gar nicht sagen, beide Pferde sind top drauf.”

Hoch zufrieden war auch der knapp unterlegene Kutscher, der sonst nicht für so schnelle Ritte bekannt ist. “So schnell war ich noch nie unterwegs”, gestand er lachend, “doch ich wollte meinem Chef Ludger zeigen, dass es auch anders geht.” Knapp zwei Sekunden hinter den Beiden kam mit Otto Becker (Steinfeld) der zweitbeste Deutsche auf Cento ins Ziel. “Cento ist wirklich nach seiner Verletzung wieder in Top-Form”, freute der Team-Olympiasieger sich über seinen Schimmelhengst, der im vergangenen Jahr das Weltcup-Finale gewonnen hatte. Ein großes Kompliment machte Becker Parcourschef Frank Rothenberger, der erstmals die Springkurse in Aachen baut. “Er hat einen sehr guten Job gemacht, hat acht Nuller ins Ziel gebracht.” Der Kurs sei anspruchsvoll gewesen, die Zeit, an der eine ganze Anzahl von Top-Reitern scheiterten, ein zusätzliches und notwendiges Kriterium. “Da in diesem Springen die Hindernisse nur bis 1,50 Meter gebaut werden konnten, musste Rothenberger die Zeit als zusätzliches Kriterium nutzen, denn hier sind ja alle Top-Reiter am Start.

Europameister Ludger Beerbaum, dem mit Gladdys ein Abwurf in der abschließenden zweifachen Kombination unterlief, hielt sich dafür im Preis des Kreises Aachen “In memoriam Landrat Hermann-Josef Pütz” schadlos. Der Riesenbecker distanzierte die Konkurrenz in dem zwölfköpfigen Stechen auf dem 13-jährigen Champion du Lys, mit dem er vor gut zwei Wochen das Hamburger Derby gewonnen hatte, deutlich und siegte in 37,89 Sekunden vor dem Italiener Vincenzo Chimirri (40.48) auf Askoll Salto van’t Riethof und dem Franzosen Michel Hecart (40,99) auf That’s Life.

Einen deutschen Dreifach-Sieg hatte es in der ersten Qualifikation um den Sparkassen-Youngsters-Cup, einer Springprüfung für junge Pferde gegeben: Mit der siebenjährigen Westfälin Emily setzte sich Rene Tebbel (Emsbüren) mit einem fehlerfreien Ritt in 55,65 Sekunden vor Merschformann (Laer, 0/55,82) auf Acajou und Marco Kutscher (Riesenbeck, 0/57,83) auf dem Deckhengst Conterno-Grande, beide jeweils acht Jahre alt und Oldenburger, durch.



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