22.01.03 Zweite Körung vom Oldenburger Springpferdezuchtverband

■ Über 40 Junghengste und 25 Althengste bewarben sich im Rahmen der zweiten Körung des Springpferdezuchtverbandes Oldenburg-International (OS) am 22. Januar 2003 im Oldenburger Pferde Zentrum Vechta um ein positives Körurteil bzw. die Anerkennung: sieben Junge wurden gekört, zwölf Alte anerkannt.
■ Bei den Junghengsten wurde ein Sohn des Contender, von Hildegard Kuhlmann, Bramsche, aus einer Stute von Diadem gezogen, zum Siegerhengst erklärt. Erster Reservesieger wurde ein Sohn des Indoctro (Z.: Karl-Heinz Oeltjen, Wardenburg), zweiter ein Sohn des Baloubet du Rouet (Z.: Michael Schouterden, NL-Masseik). Vier weitere Junghengste wurden gekört.

■ Prominente Namen zieren die Liste der für OS anerkannten Hengste: der Holsteiner Askari, Vizebundeschampion der fünfjährigen Springpferde 2002, der S-Springen-erfolgreiche Baden-Württemberger Cyrano de Bergerac und der ebenfalls schon im gehobenen Springsport schleifenträchtig gestartete Belgier Orlando.

Wir suchten nicht nach Material-, sondern nach höchst veranlagten Spring-Spitzen, umriss der Zuchtleiter Dr. Wolfgang Schulze-Schleppinghoff die Aufgabe der Körkommission bei dieser zweiten Hauptkörung des Springpferdezuchtverbandes Oldenburg-International. Dabei haben wir uns vor allem leiten lassen von der Frage, welchen Junghengst – von den hier gezeigten – sich Springreiter wohl als ihr Nachwuchspferd aussuchen würden. Und da sei die Wahl in erster Linie auf den Oldenburger Junghengst von Contender-Diadem (Z.: Hildegard Kuhlmann, Bramsche) gefallen, der sich zwar noch nicht im letzten Festkleid präsentiert habe, dessen naturbelassene Springveranlagung aber hinsichtlich der Bascule, der Technik und dem Vermögen über dem Sprung, der Übersicht und der Leistungsbereitschaft zu aller größten Hoffnungen berechtige. Eine Ansammlung von Eigenschaften, die schon bei seinem Vollbruder Cody voll zum Tragen kommen, der 2002 unter Marco Kutscher das Bundeschampionat des sechsjährigen Deutschen Springpferdes gewann. Auch der knapp geschlagene Reservesieger von Indoctro-Argentinus (Z.: Karl-Heinz Oeltjen, Wardenburg) konnte mit hervorragenden Springwerten und elastischen Grundgangarten aufwarten und brillierte zudem mit modernster, sportlicher Aufmachung. Die Mutter dieses Oldenburgers, Whizz Kid, ist auch die des gekörten Hengstes Fortinebras in den Niederlanden. Auf dem Bronzeplatz rangierte ein sprunggewaltiger KWPN-Hengst aus der Zucht von Michael Schouterden, NL-Masseik, der von dem dreifachen Weltcup-Gewinner Baloubet du Rouet abstammt. Vier weitere Hengste oberster Springbonität wurden gekört, abstammend von Carry, Landclassic, Lupicor und abermals Contender.

Anerkannte Hengste

Mit Contender, Indoctro und Baloubet du Rouet sind gleich drei klangvolle Springvererber-Namen genannt, die sich beim Blick ins Pedigree der weiteren gekörten bzw. anerkannten Hengste noch um die von Guidam, Cantus, Heartbreaker etc erweitern lassen. Hier ist auf der Pedigreeseite wirklich alles versammelt, was in der Springpferdezucht europaweit Rang und Namen hat, bilanzierte Dr. Wolfgang Schulze-Schleppinghoff die wertvollen Blutanteile, die jetzt den OS-Züchtern zusätzlich zur Verfügung stehen. Stolz sind wir natürlich auch, hier höchst veranlagte Hengste anerkannen zu dürfen, die bereits im ganz großen Sport mitgewirkt haben und ihre Leistungsfähigkeit in schwersten Parcours unter Beweis stellten. Zu nennen sind hier etwa Lord Lennox (v. Lord-Fantus, Z.: Manfred Harm, Stuvenborn) und Kenwood (v. Goodtimes-Notaris, Z.: P. Barendregt, NL-CX Oldeholpade), die das neue Gestüt Famos, Syke, ausstellte, sowie die Hengste des Dressuur- en Sprinstals De Ijzerenman, NL-TA Weert, Jonggors Kid Gentlemen (v. Gentleman-Nabuur, Z.: Chr. J. Klok, NL-ND Diever) und Eole (v. Galoubet A-Jabad, Z.: Christine Abadie-Gien, F-Menesplet). Alle vier können bereits internationale Erfolge vorweisen, genau wie Orlando (v. Heartbreaker-Darco), ausgestellt von Herrn van de Hefflinck, NL-Evergem, der bei der WM der jungen Springpferde das Kleine Finale gewann. Zur aufstrebenden jungen Garde gehört weiterhin der Vizebundeschampion von 2002, der Holsteiner Askari (v. Acord II-Lavall I, Z.: Lill-Bonnhoff, Kl. Offenseth), von der Station Maas J. Hell. Kl. Offenseth.

Bei den zur Anerkennung vorgestellten Hengsten konnten weiterhin die drei vierjährigen Hengste Gavio (v. Gavi-Silvio, Z.: Rudolf Fischer, Wuppertal), Guidam de Henry (v. Guidam-Quito de Baussy, Z.: L. De Naeyer, B-Evergem) und ein noch namenloser Eiger I-Sohn (M. v. Fürst Ferdinand, Z.: Frank Johannsen, Buxtehude) sowohl im Parcoursspringen unter dem eigenen Reiter als auch beim vorgeschriebenen Fremdreitertest überzeugen.

Reges Zuschauerinteresse begleitete die zweite Körung und Hengst-Anerkennung des Springpferdezuchtverbandes Oldenburg-International, darunter zahlreiche Gäste aus dem Ausland. Auch Weltmeister und Olympiasieger verfolgten die Veranstaltung, wie etwa Franke Sloothaak und Ulrich Kirchhoff. Reger Handel war ebenfalls zu verzeichnen.



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