03.-04.07.2010 Fahrturnier auf dem Bouferterhaff

Die lange Tradition Pferde anzuspannen, findet auch heute noch großes Interesse bei Pferdeliebhabern. So auch beim internationalen Fahrturnier auf der Reitanlage Bouferterhaff der Familie Mangen in Bartringen. Zum zweiten Male organisierten die Cavaliers Réunis Luxembourgeois (CRL) am Wochenende des 3. und 4. Juli ein Fahrturnier der Klasse M, bei dem die Pferde ganz im Vordergrund standen.

Über 30 freiwillige Helfer hatten sich wochenlang auf dieses große Turnier vorbereitet. In der Tat haben Fahrturniere ein ganz besonderes Flair, denn wie bei keiner anderen Pferdesportveranstaltung ist hier Teamarbeit angesagt. Pferde anspannen ist kein Sport für Individualisten, ein Team von mehreren Helfern muss bereit sein, um den Fahrern zur Seite zu stehen. Dies gibt diesen Veranstaltungen den besonderen Charme. Da heißt es Geschirr putzen, Pferde pflegen, die Kutschen auf Hochglanz bringen und Aufgaben büffeln. Wer kein effizientes Team hat, braucht als Fahrer gar nicht erst zu melden.


Fahrer aus Belgien, Frankreich, Deutschland und Luxemburg hatten ihr Lager für 3 Tage in Luxemburg aufgeschlagen, um sich an der internationalen Konkurrenz zu messen. Prüfungen, die sowohl die Geschicklichkeit, die Ausdauer und die Disziplin der Pferde und der Teams aufs Höchste fordern, waren angesagt. 48 Teams hatten sich angemeldet, und so konnte man auf Bouferterhaff erleben, wie ab Freitagmorgen eine regelrechte Belagerung stattfand.

Wie im Fahrsport üblich, kommt es zur Austragung einer kombinierten Prüfung, bestehend aus Dressur, Gelände mit Hindernissen und dem abschließenden Hindernissfahren. Anwesend waren Pony-Einspänner, -Zweispänner und -Vierspänner sowie Pferde-Einspänner und Pferde-Vierspänner.

Dressurprüfungen

Die Dressur gibt den Gespannen die Gelegenheit, sich von ihrer schönsten Seite zu zeigen; glänzende Wagen und Pferde in perfekter Aufmachung, gezeigt von Fahrern im besten Anzug. Die Gespanne fahren bei der Dressurprüfung eine vorgegebene Aufgabe auf dem Dressurviereck (40 x 100 m), wobei die Genauigkeit der gefahrenen Figuren, die Regelmäßigkeit der Gänge und die Durchlässigkeit der Pferde von einer dreiköpfigen internationalen Jury bewertet werden.

Geländeprüfung (Marathon)

Das Kernstück eines jeden Fahrturniers ist die Marathonprüfung. Die Gespanne legen in den jeweils vorgeschriebenen Gangarten (Schritt, Trab) eine 10 km lange Strecke auf Wald und Feldwegen zurück. Die Strecke ist in drei Abschnitte mit jeweils einer Mindest- und Höchstzeit eingeteilt. Es gilt, die Ausdauer der Pferde und das Gefühl für Geschwindigkeit des Fahrers zu prüfen. Der spektakulärste Teil des Marathons, Publikumsmagnet schlechthin, sind die Hindernisse, die es in Mindestzeit zu durchfahren gilt. Diese sind in direkter Nähe des Hauptplatzes angelegt und daher für die Zuschauer sehr leicht erreichbar.

Hindernisfahren (Kegelfahren)

Das abschließende Hindernisfahren (Kegelfahren) zeigt nochmals alle Teilnehmer in ihrer Dressuraufmachung. Bei dieser Prüfung obliegt es den Fahrern, ihr Gespann auf dem Hauptplatz durch die eng aufgestellten Kegel zu lenken, ohne die auf den Kegeln aufgelegten Bälle abzuwerfen.

Bei brühender Hitze war es für Pferde und Menschen kein Leichtes, den Anforderungen gerecht zu werden. Somit waren die Bedingungen für die Beteiligenten alles andere als optimal. Die Zuschauer jedoch waren begeistert. Bei herrlichen Sommerwetter, Verpflegung und Pferdesport von hohem Niveau (Klasse M) kamen alle auf ihre Kosten. Public Viewing der Fussball WM und ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm rundeten die sehr erfolgreiche Veranstaltung bestens ab. Sportlich war dieses Turnier auch ein großer Erfolg. Obwohl die deutsche Konkurrenz das Turnier deutlich beherrschte, kamen auch Luxemburger Fahrer zu Lorbeeren. So konnte Margot Nittler mit ihrem Einspänner, gezogen von Viscount Boy, die oberste Stufe des Siegertreppchens bei der Dresurprüfung besteigen. Claudine Laplume mit ihrem Pony Zweispänner, Nadine Kieffer mit ihrem Pferde-Einspänner, Claude Malget und Mathias Henkes, jeweils mit ihren Pferde-Zweispännern, belegten bei Dressur, Hindernissfahren und Geländefahren respektable Ehrenplätze.

Zu den Ergebnissen>>>



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