Von der richtigen Fütterung eines Fohlens

Die Fohlenfütterung ist eines der wichtigsten Kapitel der Pferdefütterung, deshalb sollte man hier auch mit besonderer Sorgfalt vorgehen.

Kommt ein Fohlen zur Welt, kann es innerhalb der ersten zwei Stunden stehen und auch saugen. Dies ist nötig, da die erste Nahrung des Fohlens aus dem so genannten Kolostrum besteht. Dieses Kolostrum dient nicht nur der Nahrungsaufnahme, sondern liefert auch die Schutzstoffe, die ein neugeborenes Fohlen während der ersten Wochen braucht. Diese Schutzstoffe sind unbedingt erforderlich, da die eigene Immunabwehr in dieser Zeit noch nicht aufgebaut ist. Kolostrum schnellstmöglich nach der Geburt ist also für die Überlebenschancen eines Fohlens unverzichtbar.


Muss das Fohlen per Hand aufgezogen werden weil die Mutterstute durch Krankheit oder Tod ausfällt, dafür zu sorgen, dass es schnellstmöglich mit Kolostrum versorgt wird ist. Dazu stehen im Handel die Fohlen-Not-Pakete (Marstall) zur Verfügung. Zur weiteren Aufzucht ist danach Fohlenmilch erhältlich, die speziell auf die Bedürfnisse eines Fohlens abgestimmt ist.

Während der ersten Wochen ist der Arbeitsaufwand für die Fütterung eines Fohlens gering, da es von einer gesunden Mutterstute Nahrung in der richtigen Zusammensetzung und Menge bekommt. Da die Stute aber nach einigen Wochen weder von der Menge noch von der Qualität her, die Milch liefern kann die das Fohlen zum Wachstum braucht, ist es ab diesem Zeitpunkt notwendig zuzufüttern.

Die einseitige Fütterung von Hafer ist allerdings zu vermeiden, da er nicht die benötigten Mengen an Kalzium, Kupfer und Vitaminen zur Verfügung stellt. Auch die Eiweißqualität ist nicht ausreichend. Besser geeignet sind deshalb spezielle Ergänzungsfutter für die Fohlenaufzucht, z.B. Marstall Fohlenmüsli. Es kann bereits ab dem 1. Lebensmonat bis zum 10. Monat verfüttert werden. Dieses Futter ist auch während der Absetzphase besonders wichtig, da es unter anderem dabei hilft den hochwertigen Eiweißgehalt der Muttermilch zu ersetzen. Ebenso verhindert es Entwicklungsstörungen durch einen Mangel an Aminosäuren (Lysin) und B-Vitaminen.

Auf Weidegang sollte auf keinen Fall verzichtet werden. Dadurch wird die Entwicklung von Bändern, Sehnen und Knochen gefördert. Bewegungsarme Haltung ist deshalb unbedingt zu vermeiden. Da Gras aber in diesem Alter noch nicht ausreichend von den Tieren aufgenommen werden kann und natürlichen Qualitätsschwankungen unterworfen ist, genügt es nicht als alleinige Futtergabe. Die Zufütterung von Fohlenfutter wird also unbedingt empfohlen.

Vom 7. bis 10. Monat sollte das Fohlenfutter bereits mit dem Folgefutter (Marstall Complete) gemischt werden. Ab dem 10. Monat kann man dann ganz auf dieses Futter umstellen. Es ist bestens zur Jungpferdeaufzucht geeignet.

Ebenso kann ab dem 7. Monat mit der Zufütterung von Marstall Force begonnen werden, ein Mineral-Vitaminkonzentrat mit allen benötigten Spurenelementen und Aminosäuren.

Salzlecksteine sind außer Reichweite des Fohlens zu platzieren!

Die Fütterung eines Fohlens sollte immer qualitativ hochwertig, aber in Massen erfolgen. Weder zu viel noch zu wenig. Zuwenig führt zu Mangelerscheinungen, zu viel hingegen unter anderem zu Gelenkproblemen. Das Auge des Meisters füttert mit.

Brigitte Ziewers
VERSIS-Pferdefütterung



Kandel-Banner


22

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert