Riderstour nur noch national – Schockemöhle ohne Partner

International oder nur national? Um diese Zukunftsfrage stritten sich die beiden Geschäftsführer der Riders Tour und trennten sich schließlich. Paul Schockemöhle setzte sich durch und hat nun bei der hoch dotierten Springsport-Serie alleine das Sagen. Während Hans-Werner-Aufrecht sich wieder als DTM-Organisator auf den Motorsport konzentriert, entschied Alleinherrscher Schockemöhle schon vor der Abschlussetappe in München, dass die Riders Tour 2007 im Lande bleibt – anders als eine neue Konkurrenz-Serie, die acht Etappen auf drei Kontinenten hat.
Die Stationen im Ausland haben nichts gebracht, urteilte Schockemöhle über die Ausflüge der vergangenen Jahre nach Arezzo in Italien und Hickstead in Großbritannien. Sein ehemaliger Partner Aufrecht hingegen sagte: Ich bin und bleibe ein Mann des Spitzensports. Leider wurde die Riders Tour diesem Anspruch nicht mehr gerecht. Gemeinsam mit Peter Geishecker, einem der sieben Gründungsmitglieder, stieg Aufrecht aus.

Als Formel 1 des Reitsports hatte Aufrecht die Riders Tour beim Auftakt vor fünf Jahren angekündigt, doch Schockemöhle mahnte zur Mäßigung und sagte nun mit spitzem Verweis auf Aufrechts Autoserie: Pferdsport ist kein Motorsport, und die DTM ist auch keine Formel 1. Die Heimatliebe des dreimaligen Europameisters hat indes einen simplen Grund: Im Ausland kriegen wir kein Fernsehen. ARD und ZDF zeigen die Riders Tour seit zwei Jahren im Hauptprogramm und wollen auch 2007 im Inland bleiben. So gehören im kommenden Jahr erneut Hamburg, Wiesbaden, Paderborn, Hannover und München zur Riders Tour. Münster soll nach einem Jahr Pause wieder dazukommen.

Wir müssen die Serie festigen, bevor wir wieder Ausflüge machen, sagte Schockemöhle. Ihn schreckt auch nicht, dass es inzwischen eine internationale Konkurrenz gibt. Die Global Champions Tour umfasst im zweiten Jahr bereits acht Stationen, reicht von Wellington in Florida über Sao Paulo bis nach Monte Carlo und hat den werbeträchtigen Titel der höchstdotierten Serie der Welt übernommen. Bei der Riders Tour gibt es in der Einzelwertung derzeit einen Prämientopf mit 510 000 Euro, bei der Global Champions Tour sind es 600 000 Euro.

Wir haben den Sport im Vordergrund, das sehe ich da nicht, kommentierte Schockemöhle die Serie des Niederländers Jan Tops, der auch als Pferdehändler sein Konkurrent ist. In Deutschland wird seine Tour überhaupt nicht wahrgenommen. Zumindest in diesem Jahr stimmt das, da die vorgesehene Station im baden-württembergischen Aach abgesagt wurde und deutsche Reiter die Global Champions Tour mehr oder weniger mieden.

Das könnte sich indes ändern. Das viele Geld dürfte im kommenden Jahr mehr deutsche Reiter locken, und mit Eurosport hat der neue Konkurrent einen TV-Sender gefunden, der in 54 Ländern zu empfangen ist. Die Tour wird von der großen Berichterstattung profitieren, sagte Tops, der noch 2005 bei der Riders-Tour-Etappe in Hamburg selbst im Sattel saß.

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