Die Verantwortlichen der Fédération Luxembourgeoise des Sports Equestres (FLSE) hatten die Mitglieder der großen Reitsportfamilie am Samstag den 18. November 2006 in den Festsaal des Casino 2000 nach Mondorf les-Bains eingeladen. Weit über 400 FLSE-Freunde, Amazonen, Dressur- und Spring-, Distanz- und Westernreiter, Pferdefreunde, Ausbilder, Züchter, Kutschenfahrer, Reitstallbesitzer, Pferdepfleger u. a. waren gekommen und verbrachten einen unvergesslichen Abend, die hervorragend organisierte La Nuit des Cavaliers 2006 der FLSE.
Präsident François Thiry und Vizepräsident Pierre Rossy begrüßten die Gäste. Sie baten als erstes um eine Gedenkminute für den kürzlich im Alter von 81 Jahren verstorbenen internationalen Richter und langjährigen Präsidenten (1977-1997) der FLSE Georges Wagner.
Die Führung der FLSE beabsichtigt mit La Nuit des Cavaliers eine Tradition aufzubauen und will in Zukunft diese Begegnung für alle Akteure rund ums Pferd fest in den jährlichen Terminkalender einplanen. Der Galaabend war des Weiteren eine gute Gelegenheit hervorragende Sportler zu ehren die von Europa- und Weltmeisterschaften gute Resultate mit nach Hause gebracht hatten. Auf dem Ehrentreppchen standen: Véronique Henschen, die bei der Europameisterschaft der Junioren in der Dressur in Stadl Paura (Österreich) auf ihrem 9-jährigen Wallach Fontalero im Finale den vierten Platz belegte. Franz Schiltz, der im Kutschenfahren bei der Weltmeisterschaft der Einspänner in Patroni del Vivaro (Italien) einen guten 12. Platz erringen konnte.
An fünf FLSE-Mitglieder, die sich seit vielen Jahren für den Luxemburger Reitsport eingesetzt haben, vergaben die Verantwortlichen der FLSE, François Thiry, Pierre Rossy, Jean-Pierre Junio, Viviane Wenger, Marc Thill, sowie Myriam Hogne aus dem FLSE-Sekretariat Verdienstnadeln. Sie wurden entworfen und gefertigt von der renommierten Bijouterie Schroeder aus Luxemburg.
– Eine Bronze Anstecknadel ging an Gudrun Zimmer für ihren Engagement bei der Organisation der Championate der jungen Pferde sowie für die zuverlässige Aufstellung der Resultate in den Qualifikationen und Finalen dieses von der FLSE und dem SCSL und CSL organisierten Championate. Die FLSE Verantwortlichen bedankten sich bei Gudrun Zimmer für ihren Einsatz und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass ihr gutes Beispiel sich in den Dienst des Reitsports zu stellen Schule machen wird.
– Bekannt im Reitsport bis weit über die Landesgrenzen hinaus wurde Edmond Franziskus aus Stegen zusammen mit seiner Stute Butz als er bei den Rennen auf dem Hippodrom in Diekirch teilnahm. Emond Franziskus besuchte das Lyzeum in Diekirch und hatte damals schon seine Vorstellung von umweltfreundlicher Mobilität. Den Schulweg zwischen Stegen und Diekirch und zurück nach Hause brachte er im Sattel mit Butz hinter sich. Butz erreichte das legendäre Alter von 45 Jahren.
Im Jahre 1963 gründete Franziskus die Reitschule in Stegen, in der zahlreiche Kinder, unter ihnen der Nachwuchs vom großherzoglichen Hof, erste Erfahrungen im Sattel machten. Als Relais Equestre bot der Reitstall und die Familienpension Franziskus zahlreichen Wanderreitern eine gediegene Unterkunft. Viele der heutigen Reiter erinnern sich gerne an die Ferien in der Reitschule in Stegen und an die Wochenenden im Reitstall Franziskus an denen der Tisch immer besonders reichlich gedeckt war. Der Reitstall wird heute von Guy, dem Sohn der Familie Franziskus geführt.
In Stegen fanden die ersten CSI Turniere in Luxemburg statt, dies von 1975 bis 1980. In guter Erinnerung stehen auch die Stubbendorf Prüfungen die von 1970 bis 1980 in Stegen abgehalten wurden. In der Reitschule in Stegen ist der Club Hippique du Nord, Organisator zahlreicher Turniere heimisch. Für seine Verdienste rund um den Luxemburger Reitsport erhielt Edmond Franziskus die silberne Verdienstnadel der FLSE.
– Bei Lou Brandenburger, Freizeitreiterin, begann das Engagement zum Reitsport indem sie ihre Kinder Monique und René zu den Dressur- und Springturnieren begleitete. Dies war die Wiege zu einer ganz besonderen Relation zum Reitsport, fühlte sie sich doch gefordert, dem Luxemburger Reitsport auch in den Medien den richtigen Stellenwert zu verschaffen. Mit der Veröffentlichung von Resultaten und Fotos begann im Jahre 1985 die wöchentliche Berichterstattung von Lou Brandenburger im Letzeburger Bauer über das Reitsport- Geschehen in Luxemburg und über die Luxemburger Reiter im Ausland. Zurückgeblickt auf die Ereignisse des Vorjahres wird im Bauerekalenner. Lou verfasst die Turnierberichte in Luxemburgs zweitgrößter Tageszeitung, dem Tageblatt und war die Seele der FLSE Illustrierten HIPPOinfo wo sie für Redaktion, Verkauf, Abonnemente, und Werbung zuständig war. Sie ist seit langen Jahren Mitarbeiterin bei Reiterprisma, dem offiziellen Organ für Pferdesport von Rheinland-Pfalz und dem Saarland, und seit der des Einstellens der FLSE Zeitung HIPPOinfo auch für Luxemburg. So betreut Lou Brandenburger die Luxemburger Seiten im Reiterprisma unter dem Titel HIPPOinfo.
Lou Brandenburger ist ebenfalls Initiator des Internetauftritts der Luxemburger Reitsportszene. Sie rief 1997 zusammen mit Musikredakteurin und Musik-Kürspezialistin Claudia Müller den Internetsite www.hippoline.lu ins Leben und bot so der FLSE und den angegliederten Vereinen eine Plattform für ihren Internetauftritt. HIPPOline war jahrelang das offizielle Organ der FLSE die heute unter www.flse.lu zu erreichen ist wo Lou Brandenburger aktiv mitarbeitet. Ganz nebenbei züchtet Lou noch Qualitätspferde.
Die FLSE bedankte sich bei Lou Brandenburger für das außergewöhnliche Engagement, hofft noch lange auf sie zählen zu können und überreichte ihr die Verdienstnadel in Silber.
– Die Karriere von Paul Kayser als Organisator von internationalen Turnieren begann in den 70 Jahren wo er in Stegen bereits dabei war. Das erste internationale Mondorfer Turnier in den Anlagen das Casino 2000 geht auf 1983 zurück. 1985 kamen zum Springturnier Dressurturniere mit den besten Reitern der Welt hinzu. Hans Günther Winckler, Paul Schockemöhle, Ludger Beerbaum, Christine Stückelberger, Margit Otto Crepin um nur diese zu nennen gaben sich ein Stelldichein in Mondorf.
1989 fanden die Europameisterschaften der Dressurreiter im Beisein von Prinzessin Anne von England in Mondorf statt. Die zweite Edition der Europameisterschaft in Dressur fand in Mondorf im Jahre 1995 statt. Die hervorragende Organisation stand für die Aufwertung zu einem CDIO im Jahre 2003 und dies wird ebenso für die kommende Auflage im Jahre 2008 sein. Paul Kayser als Präsident des Club Hippique Beaufort (CHB) war des Weiteren 25 Mal Organisator der Coupe de Luxembourg im Centre Equestre in Befort, sowohl im Springen wie auch in der Dressur. Ebenso zeichnete der Beforter Reitverein in Zusammenarbeit mit der Société hippique Casino 2000 unter der Regie von Paul Kayser verantwortlich von vielen Landesmeisterschaften und Meisterschaften der jungen Pferde in der Sparte Dressur.
Für all diese Leistungen wurde Paul Kayser die Anstecknadel der FLSE in Gold überreicht.
– Ein weiterer Pionier des Luxemburger Reitsports ist Olivier Rossy. In der Schweiz in der Offiziersschule in Bern brachte Henri Chammartin doppelter Olympiasieger dem jungen Olivier Rossy, der 1949 nach Luxemburg kam, das Reiten bei. Olivier Rossy war Organisator der Turniere auf Waldhof und Ende der 60 Jahre der Dressur- und Springturniere (CHI) in Mondorf an denen die Garde militaire de Fontainebleau sowie Jean Marc Nicolas und François Mahty Bronzemedaillen- Gewinner bei der Olympiade teilgenommen haben. Olivier Rossy übernahm die Führung der Reitschule in Reckenthal, organisierte das StädteTurnier Metz, Trier Luxemburg, die Grenzlandturniere Deutschland Belgien Luxemburg im Reckenthal. Er wurde Präsident des Organisationsvorstandes wo Roland Kneip sich einen Namen machte als Organisator des CSI Match in Merl und der weiteren 10 Match CSIO Springturniere in Oberanven.
Nach dem Tode seines Freundes Roland Kneip widmete sich Olivier Rossy der Organisation von Dressurturnieren in Bereldingen.
In den 60 ziger Jahren erweckte er den L Etrier Luxembourgois Club der nur noch auf dem Papier bestand zu neuem Leben. Anfang der 70 Jahre gründete er den Cercle Equestre de Luxembourg (CEL) Verein der heute noch im Reckenthal tätig ist. Mitte der 80 ziger Jahre gründete Olivier Rossy die Cavaliers Indépendants Luxembourgeois (CIL) Organisator der CSIO Turniere in Oberanven und heute des Festival Equestre de Strassen.
Olivier Rossy hat ein Stück Luxemburger Reitsportgeschichte mitgeschrieben, an ihn ging als Anerkennung für diese Leistung die goldene Anstecknadel der FLSE. C. B.