Deutsches Dressurteam wird zum zehnten Mal Weltmeister

Die Siegesserie des deutschen Dressurteams hält auch bei der Weltmeisterschaft in Aachen an. Zum zehnten Mal wurde die von Bundestrainer Holger Schmezer betreute Equipe im ARAG-Preis Mannschafts-Weltmeister. Die Hoffnungen der niederländischen Reiterinnen und Reiter, erstmals in der Geschichte der Dressur-Weltmeisterschaften den Wechsel an der Spitze herbeizuführen, erfüllte sich nicht. Knapp sechs Prozentpunkte trennten schließlich die deutschen Sieger (223,625Prozentsumme) von ihren “Verfolgern” aus dem Nachbarland (217,917). Mit der Bronzemedaille schlossen die US-Amerikaner die Weltmeisterschaft ab (213,917).
Nachdem bereits am Dienstag Heike Kemmer auf Bonaparte mit 75,792 Prozent und Hubertus Schmidt auf Wansuela Suerte (69,208) dem deutschen Team einen guten Vorsprung gesichert hatten, machten Nadine Capellmann und Isabell Werth am Mittwoch den Triumph perfekt. Weltmeisterin Nadine Capellmann erreichte auf Elvis FRH bei minimalen Schwächen in den Einerwechseln und in der Galopp-Pirouette 72,833 Prozentpunkte. Ihre Nervenstärke bewies einmal mehr Isabell Werth auf Satchmo (75,0): “Dies war die wichtigste Medaille meiner Karriere. Satchmos Entwicklung verlief nicht so gradlinig, wie ich es mir erhofft hatte. Es ist für mich eine besondere Genugtuung, dass er heute diese Leistung gebracht hat. Das ist etwas für mein Herz”, sagte sie glücklich.

Der Erfolg der deutschen Mannschaft ist zugleich ein Erfolg für den Zuchtverband Hannover. Alle Mannschaftspferde tragen das hannoversche Brandzeichen – das hat es in der Geschichte der Dressur-Weltmeisterschaften noch nie gegeben. Auch das beste Pferd im niederländischen Team, Salinero unter Anky van Grunsven, hat seine Wurzeln im größten Warmblutzuchtverband der Welt.

Anky van Grunsven gab ihren eigenen kleinen Fehlern die Schuld dafür, dass es im Grand Prix “nur” zu Platz drei, gemeinsam mit Isabell Werth, gereicht hatte (75,0). “Salinero hat einen wirklich guten Job gemacht, aber ich habe ein paar Mal falsche Hilfen gegeben”, sagte die amtierende Olympiasiegerin. Während Laurens van Lieren mit Hexagons Ollright (68,5) und Edward Gal mit Group 4 Secourior Lingh (71,375) bereits routinierte niederländische Mannschaftsreiter sind, verstärkte erstmals Imke Schellekens-Bartels das Team. Auf Sunrise erzielte sie das zweitbeste Ergebnis für das Oranje-Team (71,542).

Die US-Amerikaner behaupteten sich nach 1994 zum zweiten Mal bei einer Weltmeisterschaft auf dem Bronzerang (213,917). Als bester Reiter erwies sich Steffen Peters auf dem Westfalen Floriano (72,708). Zu dem von Klaus Balkenhol geführten Team gehören ferner Leslie Morse mit Tip Top (64,259), Guenter Seidel mit Aragon (69,792) sowie Debbie McDonald mit Brentina (71.417).

Die nächste Medaillenchance bietet der Grand Prix Special am Freitag, für den die 30 besten Reiter aus dem Mannschafts-Grand Prix zugelassen sind. Dann wird auch der Däne Andreas Helgstrand zum Favoritenkreis zählen. In der Einzelrangierung der Mannschaftsprüfung lagen er und die dänische Stute Matine mit 76,333 in Führung.



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