Das Westfälische Pferdemuseum im Allwetterzoo Münster

Von Pferden und Menschen

Das Buch “Von Pferden und Menschen” ist weit mehr als ein Ausstellungsführer durch das Westfälische Pferdemuseum. Es ist zugleich ein Kompendium zum Thema “Pferd” und soll auch einem breiteren Publikum bewusst machen, wie interessant und vielgestaltig die Beschäftigung mit diesem einzigartigen Lebewesen sein kann. Was sieht und schmeckt ein Pferd? Wie viel Schlaf braucht es? Wie sieht ein Pferd von innen aus? Gibt es noch wilde Pferde in Deutschland? Wann kam der Mensch auf das Pferd, und aufweiche Weise hat er das Pferd für Arbeiten im Bergwerk, Moor, Wald oder im Krieg genutzt? All diese Fragen werden im “Westfälischen Pferdemuseum” beantwortet. Kinder und Erwachsene können die Welt mit den Augen eines Pferdes sehen, auf beweglichen Pferdemodellen fest im Sattel sitzen oder sich vom “Pferdeflüsterer” die Geschichten der erfolgreichsten Turnierpferde und Reiter erzählen lassn In der museumseigenen Arena “Hippomaxx” vermitteln eindrucksvolle Shows die bis heute unverändert intensive Beziehung zwischen Mensch und Pferd. Ob als museale Objekte oder faszinierende Lebewesen zum Anfassen: “Pferde und Menschen in Westfalen” stehen im Mittelpunkt dieses in Europa einzigartigen Museums, das nun durch das neue Buch dokumentiert wird.

Das Begleitbuch zum Museum macht das seit Jahrtausenden bestehende Zusammenleben von Mensch und Pferd erlebbar, vertieft die Ausstellungsinhalte. Es stellt aber auch die heutige Bedeutung von Pferden zur Diskussion und belegt, dass Westfalen in Deutschland eine herausragende und lebendige Hochburg der Pferde ist.


Einführung: Das Pferdemuseum im Münsteraner Allwetterzoo ist mehr als nur ein Geschenk an die Stadt. Denn es steht beispielhaft für eine gute Zusammenarbeit von privaten Sponsoren, der Stadt Münster, vielen Fördervereinsmitgliedern, dem Land NRW so­wie dem Allwetterzoo.” Mit diesen Sätzen beginnt ein Zeitungskommentar aus Anlass der Museums­eröffnung am 27. Oktober 2002, der die Harmonie aller Beteiligten als Motor für die Schaffung von etwas Außergewöhnlichem lobt und die Idee eines regionalen Pferde­museums grandios” findet.

Zehn Jahre zuvor hatte sich ein kleiner Kreis von Pferdeenthusiasten zusammen­gefunden, dem bewusst war, dass die Kulturgeschichte des Reitens, Fahrens und Züchtens in Westfalen nirgendwo aufbewahrt wurde, und der überzeugt war, dass in Deutschland keine andere historisch gewachsene Region existiert, in der sich weit mehr als zehntausend Jahre mit dem Lebewesen Pferd so eindrucksvoll darstellen lassen. Es galt, Alltagsgeschichte zu erzählen, an das Vergessene der Lebens- und Ar­beitswelt von Pferd und Mensch zu erinnern und das vom Vergessen Bedrohte für die Nachfolgenden zu erhalten. Der Plan war aber nur zu verwirklichen, wenn es gelang, Gleichgesinnte und Mäzene zu begeistern sowie einen attraktiven Standort für das neue Westfälische Pferdemuseum” zu finden.

Im Februar 1992 kam es zur Gründung eines Fördervereins, der bald westfalen­weit über 500 Mitglieder zählte. Unter Führung des Grevener Logistikunternehmers Heinz Fiege und seiner beiden Stellvertreter Hendrik Snoek und Dr. Reiner Klimke wurde das Kunststück vollbracht, die Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Gegen alle Widrigkeiten bei der schwierigen Bauplatzsuche und der noch schwierigeren Finanzie­rung glückte nach jahrelangem Bemühen der Durchbruch: Der Allwetterzoo Öffnete seine Tore, bot ein ideales Grundstück und seine Zusammenarbeit an – eine Ent­scheidung, die von der Stadt Münster begrüßt wurde. Möglich war der Baubeginn aber nur, weil die Vereinsmitglieder sich nicht entmutigen ließen, sondern an den Erfolg glaubten und ein tatkräftiger Vorstand die notwendige finanzielle Unterstützung erhielt.

Der Bau des Museums, der so einzigartig für Deutschland ist”, endet der Zeitungskommentar, steht aber auch für Menschen, die nie ihr Ziel aus den Augen verloren haben und immer dafür lautlos gekämpft haben. Hier wurde beispielhaft vorgelebt, welche beachtlichen Leistungen bürgerliches Engagement hervorbringen kann.” Ohne die Hilfe zahlreicher privater Förderer aus den Reihen des Vereins und von Wirtschaftsunternehmen wäre das Vorhaben nicht gelungen. Entscheidenden Anteil haben dabei die Fördermittel der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat-und Kulturpflege”, des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe”, des Landes Nord­rhein-Westfalen, der Sparkasse Münsterland-Ost und der WGZ-Bank in Düsseldorf.

Ihnen ist herzlich Dank zu sagen, aber auch den vielen anderen, die das Ent­stehen des architektonisch so reizvollen Gesamtkomplexes mit der Manegenhalle möglich machten: Peter Rasbach, der es als Architekt verstanden hat, das Gebäude harmonisch in die Zoolandschaft einzufügen, Dr. Ulrich Hermanns, dem das gelunge­ne Konzept der Dauerausstellung zu verdanken ist, aber ebenso dem Gestaltungs­team Homann Güner Blum aus Hannover und Sylvia von Heereman-Unterberg, die über Jahre die Schausammlung aufgebaut hat. Dank gilt nicht zuletzt allen Leihgebern und Stiftern, deren Exponate attraktive Blickfänge sind und den Rundgang durch das Westfälische Pferdemuseum” zu einem Erlebnis werden lassen.

Der vorliegende Katalog ist mehr als ein Ausstellungsführer. Er ist zugleich ein Kompendium zum Thema Pferd” und soll auch einem breiteren Publikum bewusst machen, wie interessant und vor allem vielgestaltig die Beschäftigung mit diesem ein­zigartigen Lebewesen sein kann.
Michael Stoffregen-Büller



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