Einen Höhepunkt in sportlicher und züchterischer Hinsicht bot an diesem Wochenende das Championat der Jungen Pferde das unter der Schirmherrschaft von Landwirtschaftsminister Fernand Boden stand und von der Luxemburger Reitsportföderation mit der Unterstützung des Studbook Luxembourgeois du Cheval de Sang u. des Studbook du Cheval de Selle Luxembourgeois von der Société Hippique Rurale Merl organisiert wurde. Nach Qualifikationen auf den wichtigsten Luxemburger Turnieren der diesjährigen grünen Saison kristallisiert sich immer mehr die Bedeutung der Luxemburger Zucht heraus. Nicht nur ist die Zahl der präsentierten Pferde mehr als zufriedenstellend, auch die Qualität der Luxemburger Produkte hat mit ehemaligen Championatsteilnehmern die zwischenzeitlich bereits in schwierigen Prüfungen Platzierungen vorzuweisen haben klar verdeutlicht, dass Züchten in Luxemburg auf dem Weg vom Hobby zum Professionalismus ist.
Dem Archiv zuzuordnen sind die Zeiten als jede zum Reiten untauglich gewordene Stute zur Zuchtstute erkoren wurde, und jedes männliche Fohlen als prädestinierter Supervererber angesehen wurde. Eine genaue Statistik der Luxemburger Zuchterfolge liegt nicht vor, es sind immer nur die aktuellen Erfolge die aufhorchen lassen.
Springen
Jedes teilnehmende Pferd, gleich welches Zuchtgebiet muss bei der FLSE eingetragen sein und jeder Reiter muss im Besitz einer Luxemburger Turnierlizenz sein. Zugelassen sind außerdem Pferde die nicht bei der FLSE eingetrgen sind wenn sie über einen gültigen Luxemburger Abstammungsnachweis verfügen. Diese Pferde aus Luxemburger Zucht dürfen dann auch von ihren Besitzern, mit Gastlizenz vorgestellt werden. Jedes am Finale teilnehmende Pferd muss sich Qualifizieren, die 4- und 5-jährigen in Klasse A, die 6-jährigen in Klasse L. Zum Finale zugelassen sind die 4-jährigen Pferde die 2 fehlerfreie Parcours in Springpferdeprüfungen der Klasse A Absolviert haben, 5-jährige Pferde mit 3 fehlerfreien Parcours in Klasse A oder L und 6-jährige mit 3 fehlerfreien Parcours in Springpferdeprüfungen der Klasse L oder M.
Nach letzten Qualifikationsspringen am Freitag starteten in Klasse A 10 Pferde. Rue Blanche geritten von Louise Westlund konnte das Zuchtprodukt von Jos Bettendorf mit der Wertnote von 7.7 gleich auf den ersten Platz reiten. In der zweiten Wertung musste sie zwar den ersten Platz mit dem von Diane Schreiber gerittenen Hengst Priamos van het Doornenhof, dem von Nepper Eliane vorgestellten Deadence und Concita die von Carlo Rollinger präsentiert wurde teilen. Der Championatssieg jedoch war ihr sicher. mit den nachfolgen Pferden Conchita und Chiappas präsentierten sich auf dem Siegerpodium ausschließlich Pferde aus Luxemburger Zucht.
Bei den 5-jährigen (16 Starter) glänzte Christian Weier mit Cubertus von Calvaro Z in der ersten Wertungsprüfung mit dem Sieg mit der Wertnote 8,0, vor Carlo Reichling der Calvin von Calvaro Z mit der Note 7,8 auf den zweiten Platz ritt. Die zweite Wertung nach Fehlern und Zeit war Diane Schreiber mit Chocolate nicht zu schlagen. Chocolate von Cinico belegte Platz eins vor Carlo Reichling auf Calvin auf Platz 2. (Foto rechts) Die Endchampionatswertung jedoch ging an Carlo Reichling der mit Calvin einen 5-jährigen Holsteiner präsentierte der durch eine Reihe von Siegen in dieser Saison bereits von sich reden machte. Auf Platz 2 kam Cubertus geritten von Christian Weier, er vertrat die Farben von Zangersheide, auf Platz 3 Chocolate aus dem Oldenburger Zuchtgebeit. Bestes Luxemburger Pferd in dieser Kategorie war die Stute Fabiola von Fabiolo die von Marie Rose Gillen aus Berbourg gezüchtet wurde.
Bei den 6-jährigen Springpferden (12 Starter) hiess der Sieger des ersten Umlaufes Marc Schartz, er präsentierte Conterno mit der Wertnote 8.0, in den Finalresultaten jedoch konnte er keinen Platz unter den drei ersten erreichen. Der Sieg gelang Diane Schreiber mit Polly Pocket von Primero ein Pferd das beim SCSL eingetragen ist und mit dem sie gleich als erste Starterin fehlerfrei eine schnelle Zeit vorlegte, die dann auch keiner der nachfolgenden Reiter Liette Thiry, Angie Lefèbvre, Ken Gruber, Charles Bettendorf oder Cees Jan van de Graaf erreichen konnte. Die Finalwertung: Platz 1 Polly Pocket, Platz 2 Capito gezüchtet von Fernand Mersch, sowie auf Platz 3 Joanna des Isles, ein Selle Français, vorgestellt von Liette Thiry. Polly Pocket wurde dann auch als bestes Luxemburger Pferd seiner Kategorie geehrt.
Einen guten Abschluss der Veranstaltung bot der Youngster Cup für 7 und 8-jährige Pferde die über einen 1.30m hohen Parcours mit einer zweifachen, einer dreifachen Kombination sowie einem überbauten Wassergraben ihre Qualitäten zeigen mussten. Bei 22 Pferden waren 7 Pferde die teilnahmen aus Luxemburger Zucht. Den Sprrung ins Stechen schafften bei diesem bereits recht schwierigen Parcours 6 Pferde. Der Sieg in diesem Youngste Cup ging mit Angie Lefèbvre an den 8-jährigen Wallach Nevermind. Platz zwei belegte die für Merl startende Clio Dimofsky auf dem 8-jährigen Helios du Banney, einem SF Wallach von Totoche du Bann.
Dressur
In der Dressur galten die gleichen Teilnahmebedingungen wie bei den Springpferden. Auch die Kategorien waren erstmals in 4-, 5- und 6-jährige aufgeteilt. Die Qualifikationsprüfungen wurden aufgeteilt in Dressurpferdeprüfungen der Klasse A für 4-jährige Pferde, in Klasse A oder L für 5-jährige und in Klasse L oder M für 6-jährige. Die Teilnahme war erwartungsgemäss etwas niedriger als bei den Springpferden, und auch die Teilnahme Luxemburger Zuchtprodukte zeigt sich in dieser Sparte auch eher noch als Ausnahme.
Bei den 4-jährigen Dressurpferden belegte Sascha Schulz in der Reitpferdeprüfung mit Wetten Dass aus dem Zuchtgebiet Hannover den 1. Platz mit der Wertnote 8.0. und in der Dressurpferdeprüfung der Klasse A ebenfalls den ersten Platz mit der Note 7,5. Das war der Sieg insgesamt in dieser Klasse, gefolgt von dem ebenfalls aus Holstein stammenden Ruby Lemon auf Platz 2. Mit Kersain von Atoll aus dem Zuchtgebiet Trakehner belegte Pascale Sax den 3. Platz. Gezüchtet wurde Kersain von Monique Jomé-Schmit aus Fentingen (L). Bestes Luxemburger Pferd dieser Kategorie wurde Gentleman (Foto oben) mit dem Brand des SCSL versehen aus der Zucht von Paul Mousel aus Sandweiler unter dem Sattel von Volker Bänsch. Bei den 5-jährigen Pferden waren 9 Starter zu verzeichnen. Nach den Siegen von Sascha Schulz mit Sandman und mit Weltglanz in den Qualifikationsprüfungen setzte sich Marianne Nieder mit ihrem KWPN-Hengst Romidus von Ferro (Foto links) auf dem 1. Championatsplatz mit konstanter guter Leistung durch. Platz 2 ging an den Trakehner Sandmann, und Platz 3 an das nachwuchspferd von Linda Wilwers, den Hannoveraner Weltglanz von Weltmeyer. Bestes Luxemburger Pferd war Wassigna von Wolkenstein 2 aus der Zucht von Paul Mertens und vorgestellt von Martina Althoff.
Nur drei Starter präsentierten sich in der Klasse der 6-jährigen Pferde wo die Finalprüfung auf M-Niveau ausgeschrieben war, vielleicht etwas hoch gegriffen, denn die Wertnoten waren gerade mal 5,6 für das Siegerpferd Pallas geritten von Anne Haas und auf Platz zwei 5,2 für Funky geritten von Martina Althoff. Funky von Frappant aus der Zucht von Paul Mousel war in dieser Kateggorie bestes Luxemburger Pferd.