S. Buchwieser: Lieber Herr Dr. Hoffmann, ich habe 2 Fragen an Sie: Sehr geehrter Dr Hoffmann, Meine 13-jährige Stute hat seit 3 Monaten einen Pilz in der Scheide. Der Tierarzt hat 6x gespült, ein Pulver verschrieben und ausserdem Prurivet und Mycofug.
Der Pilz ist immer noch nicht weg. Was kann man dagegen machen? Noch eine andere Frage: Verursachen+Schmerzen aus dem Strahlbeinbereich /Hufrolle eine positive Beugeprobe? Vielen Dank für Ihre Antworten.
mit freundlichen Gruessen Buchwieser
Dr. Georges Hoffmann: Liebe(r) Frau, Herr, Buchwieser, Pilzinfektionen der Scheide, bzw. der Gebärmutter sind äusserst hartnäckig in der Behandlung. Es handelt sich in der Regel um andere Pilze als bei Hautinfektionen, weshalb die meisten Pilzmittel, vor allem solche welche oral verabreicht werden können, meistens nicht wirksam sind. Persönlich habe ich die besten Erfahrungen gemacht mit täglichen Gebärmutterspülungen während 6-8 Tagen mit einer Iodlösung bestehend aus 500ml physiol.Kochsalzlösung und 500 ml Braunol. Diese Lösung wird in die Gebärmutter eingespült und anschliessend wieder soweit wie möglich abgehebert. Am Anfang der Behandlung reagieren die Stuten je nach Temperament mehr oder weniger stark mit Pressen, Stöhnen, eventuell niederlegen und wälzen, Schwitzen. Diesen unerwünschten Nebenwirkungen wird im Voraus durch Verabreichung von Spasmoanalgetika entgegengewirkt. Nach der Behandlung wird das Pferd geführt. Diese Nebenwirkungen nehmen aber im Lauf der weiteren Behandlungen bis zur Unbedeutsamkeit ab. Bei zu starken Reaktionen sollte die Lösung jedoch mehr verdünnt werden.
Die Antwort auf Ihre Frage ob Schmerzen aus dem Strahlbeinbereich /Hufrolle mit einer positiven Beugeprobe verbunden sind möchte ich grundsätzlich verneinen. Allerdings gibt es Ausnahmen, z.B. bei einer im Strahlbeinbereich entzündeten und daher verdickten Beugesehne. Das Biegen bewirkt hier einen Nussknackereffekt welcher selbsverständlich schmerzhaft ist und daher auch eine positive Beugeprobe mit sich zieht. Solche Entzündungen verraten sich oft durch eine deutlich aufgefüllte Ballengrube. Solche Veränderungen begleiten meistens fortgeschrittene Stadien von Hufrollenentzündung und haber daher eine schlechte Prognose.
mfg Dr. Goerges Hoffmann