DM in Mannheim

In Mannheim beginnt für Deutschlands Reiter offiziell die Jagd auf die Tickets für die Weltmeistschaften. Doch auch der Sieger bei den deutschen Meisterschaften erhält nicht automatisch einen Freifahrtschein nach Jerez de la Frontera, wo in vier Wochen die Weltreiterspiele stattfinden.
Weil für das WM-Team nur sieben bis acht Springreiter in Frage kommen, hat mit Franke Sloothaak einer der prominentesten Reiter seinen DM-Start sogar abgesagt. Was soll ich da? fragt der dreimalige Springreit-Weltmeister aus Borgholzhausen, ich sehe keine Chance mehr, mich für die WM zu qualifizieren. Sloothaak ist ein Opfer der Leistungsdichte in Deutschland, die den viertägigen nationalen Meisterschaften ein absolutes Klassefeld mit fünf Reitern aus den Top Ten der Weltrangliste beschert. Zudem hat Bundestrainer Kurt Gravemeier nach den bisherigen Saisonergebnissen sein WM-Team schon fast komplett. Nur sechs bis sieben Reiter haben noch eine Chance, den gesetzten Weltranglisten- Ersten Ludger Beerbaum (Riesenbeck) nach Jerez zu begleiten.

Beerbaum, der Titelverteidiger, ist natürlich auch in Mannheim der Topfavorit. Hoch gehandelt wird vor allem noch Weltcup-Sieger Otto Becker (Mühlen). Vielleicht gibt es ja auch eine Überraschung, sagt Bundestrainer Gravemeier und nennt seinen persönlichen Außenseiter- Tipp: Der Christian Ahlmann hat mit Cöster zuletzt brillante Leistungen gezeigt. Zum weiteren Favoritenkreis der Meisterschaft, die mit zwei Prüfungen mit je zwei Umläufen entschieden wird, gehören auch Marcus Ehning (Borken) und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen). Ludger ist noch lange nicht Meister, es gibt reelle Gegner, sagt Gravemeier.

Anders sieht es in der Dressur aus, wo Nadine Capellmann (Würselen) kaum zu schlagen ist. Der Kampf um die folgenden Plätze verspricht hingegen höchste Spannung, zumal Mannheim für die Dressur- Cracks – anders als im Springen – die letzte Sichtung für Jerez ist. Neben Capellmann hat nur Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen), die zum Ärger der Veranstalter nicht bei der DM reiten muss, ihr WM-Ticket sicher.

Zittern muss vor allem Deutschlands erfolgreichste Dressurreiterin, Isabell Werth. Die viermalige Olympiasiegerin aus Mellendorf hat seit der Verabschiedung von Gigolo kein Spitzenpferd und muss auf ihren Routinier Antony setzen, weil Apache noch zu jung für ein Championat ist. Werths Konkurrenten sind vor allem Ann- Kathrin Linsenhoff (Kronberg/Taunus), Hubertus Schmidt (Borchen) und Klaus Husenbeth (Sottrum). Bundestrainer Holger Schmezer ist das durchaus recht. Nach der ersten Sichtung beim CHIO in Aachen sagte er: Die Karten sind neu gemischt.



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