Vier deutsche Reiterinnen beim Finale Weltcup Dressur am Start

Beim Finale im Weltcup Dressur, das vom 21. bis 24. März im niederländischen s`Hertogenbosch ausgetragen wird, sind folgende vier deutsche Reiterinnen am Start.
Gina Capellmann-Lütkemeier (Paderborn), die ältere Schwester von Nadine Capellmann (Würselen), ist im Weltcup kein Neuling mehr. Bereits 1993 und 1996 war die 41-jährige Finalteilnehmerin und belegte die Plätze vier und fünf. In den 80er Jahren gehörte sie mehrmals zur deutschen Nationalmannschaft und gewann 1986 Mannschaftsgold bei den Weltmeisterschaften im kanadischen Cedar Valley sowie ebenfalls Gold in der Mannschaft bei den Europameisterschaften 1987 im englischen Goodwood. Die Weltcup-Saison 2001/2002 schloss Gina Capellmann-Lütkemeier mit 52 Punkten und damit Rang sieben der Westeuropa-Liga ab. Ihre besten Platzierungen waren ein dritter Platz bei der Weltcup-Kür in Berlin sowie zwei vierte Plätze in Mechelen und Paris. In s`Hertogenbosch wird Gina Capellmann-Lütkemeier den zwölfjährigen in Schweden gezogenen braunen Wallach Amando (von Amiral) starten. Sie ist verheiratet und Mutter einer Tochter. Ingrid Klimke (Münster) ist in mancherlei Hinsicht die Überraschung der Saison. Denn normalerweise denkt man an ihren Namen viel eher im Zusammenhang mit der Disziplin Vielseitigkeit. Die Tochter des erfolgreichsten Dressurreiters der Welt, des 1999 verstorbenen Dr. Reiner Klimke, gewann in den drei zurückliegenden Jahren drei Mal hintereinander den nationalen Meistertitel in der Vielseitigkeit und gehörte bei den Olympischen Spielen in Sydney wie auch bei den Europameisterschaften 2001 zum deutschen Busch-Team. Seit der Übernahme des zwölfjährigen braunen Wallachs Nector v.h. Carelshof Anfang vergangenen Jahres mischt Ingrid Klimke jedoch auch im Dressursport immer öfter vorn mit. Bei den Deutschen Meisterschaften Dressur belegte sie im vergangenen Jahr Platz fünf, im Championat der Berufsreiter Dressur wurde sie Dritte. Ihre beste Platzierung in der Weltcup-Saison war Platz drei in Paris. Mit 51 Punkten schloss sie die Qualifikationstour mit dem neunten Platz ab. Da jedoch nur die ersten acht der Westeuropa-Liga im Finale an den Start gehen dürfen, war s´Hertogenbosch für die 33-jährige gelernte Bankkauffrau und Pferdewirtschaftsmeisterin zunächst kein Thema. Bedingt durch den Ausfall von Gonnelien Rothenberger-Gordijn (Niederlande), die mit 54 Punkten auf Platz sechs rangierte, kann Ingrid Klimke nun doch am Weltcup-Finale teilnehmen. Ingrid Klimke ist seit dem vergangen Jahr verheiratet.

Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) ist als Gewinnerin des Weltcups Dressur im vergangenen Jahr im dänischen Aarhus automatisch für s`Hertogenbosch gesetzt. Spätestens seit dem doppelten Titelgewinn bei den Europameisterschaften 2001 in Verden ist sie das Maß der Dinge im Dressursport. Doch nicht erst seit der EM gehört die 43-jährige zur Welt-Elite. Schon bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter 1977 sicherte sie sich den Mannschaftstitel, damals noch unter ihrem Mädchennamen Helbing. 20 Jahre später, bei den Europameisterschaften 1997 in Verden hatte sie ihren Durchbruch im internationalen Spitzensport. Überraschend nominiert, gewann sie damals mit der deutschen Mannschaft Gold und belegte in der Einzelwertung Platz sechs. Bei den Weltreiterspielen in Rom ein Jahr später hieß ihr Ergebnis wiederum Mannschaftsgold und dazu Bronze in der Einzelwertung. Mannschaftsgold und Einzelsilber gab es für sie auch 1999 bei der EM in Arnheim. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney erzielte sie neben dem Mannschaftsgold auch Bronze in der Einzelwertung. In der diesjährigen Weltcup-Saison ging sie lediglich zwei Mal an den Start. In Düsseldorf gewann sie, in Neumünster war sie Zweite. Alle Championatserfolge erritt Ulla Salzgeber mit ihrem Ausnahmepferd Rusty, einem 14-jährigen lettischen Fuchs-Wallach. Ulla Salzgeber ist verheiratet und Mutter einer Tochter.

Isabell Werth (Mellendorf) ist mit 19 Gold- sowie zwei Silbermedaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften wohl nicht mehr zu toppen. Und natürlich gehört sie auch im Weltcup zu den ganz Erfolgreichen. Bereits sechs Mal in den vergangenen zehn Jahren stand sie im Finale. 1992 gewann die 31-jährige Juristin in Göteborg. In den Jahren 1999, 2000 und 2001 war sie jeweils Zweite und 1993 und 1998 belegte sie Platz drei. Mit 67 Punkten schloss Isabell Werth, die im Herbst vergangenen Jahres ihren Lebens- und Trainingsmittelpunkt von Rheinberg ins niedersächsische Mellendorf verlagerte, die Saison ab. Hinter der mit 72 Punkten führenden Beatriz Ferrer-Salat (Spanien) belegt sie damit Platz zwei der Qualifikations-Tour. In der Weltcup-Saison gewann sie die Weltcup-Kür in Berlin, belegte in Amsterdam Rang zwei sowie in Düsseldorf und Neumünster jeweils den dritten Platz. In s`Hertogenbosch setzt Isabell Werth auf den 16-jährigen dunkelbraunen Wallach Antony FRH (Hannoveraner von Argument).

Betreut werden die deutschen Dressurreiterinnen in s`Hertogenbosch von Equipe-Chefin Madeleine Winter-Schulze (Wedemark) und Bundestrainer Holger Schmezer (Verden).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert