Der Bericht über das CEI-B von Krümel:
Endurance Distanzreiten
Eine in Luxemburg weniger populäre Art des Reitsports, die jedoch mindestens genauso anspruchsvoll ist wie alle anderen Disziplinen auch, ist das Distanzreiten. Es ist mehr als nur in der Idylle der freien Natur zu reiten. Hierzu brauchen Reiter und Pferd eine Top-Kondition.
Bevor ein Paar an den Start darf, werden Impfpass, Equidenpass und der Allgemeinzustand des Pferdes überprüft. Dazu gehören Puls/Atemfrequenz, das Pferd wird abgehört, Schleimhäute begutachtet, ausserdem muss jedes Pferd an der Hand vorgetrabt werden. Anschliessend nach Freigabe durch den zuständigen Veterinär darf gestartet werden. Je nach Streckenlänge befinden sich auch unterwegs noch Veterinärkontrollen. Das Tempo ist jeweils mit 8-14 km/h vorgegeben. Gemütlich im Schritt bei durchschnittlich 6km/h zu reiten das reicht also nicht! Um also in die Platzierung zu kommen, muß die gesamte Strecke in einem disziplinierten Trabtempo geritten werden, und das bergauf und bergab, egal auf welchem Untergrund ob bester Waldboden oder Teerstrasse.
Da wird jedem klar, welche Ansprüche hier an Reiter und Pferd gestellt werden. Reiterkleidung/Schuhwerk und Sattelzeug müssen bequem sitzen. Bei längeren Ritten gibt es auch noch Zwangsstopps mit Veterinärkontrollen, ausserdem kommen zu verabredeten Streckenpunkten die Groomcars, um den Reitern etwas zu Trinken zu reichen und Wasserflaschen um die Pferde zu erfrischen. Verantwortungsbewusste Reiter springen an Problemstrecken vom Pferd und joggen nebenher, um ihr Pferd zu schonen und im Ziel wieder topfit präsentieren zu können. Denn bereits 30 Minuten nach Zieleinlauf ist wieder Veterinärkontrolle.
Alle Pferde mit schlechten Schlusswerten scheiden aus. Unzureichende Kondition wird mit Strafpunkten belegt. Bei jedem Ritt gibt es eine festgelegte Mindest- und eine Maximalzeit, die ein Paar für die Strecke brauchen darf. Das Untger- und Überschreiten dieser Zeiten führen zum Ausschluss. Geritten wird bei jedem Wetter.
Wer also die Hitzewelle des vergangenen Wochenendes beim Beschfest in Clervaux miterlebt hat, kann sich jetzt ein Bild von der Leistung der wenig beachteten Distanzreiter machen. Hier wurde bereits am Samstag ein internationaler Ritt über 120 km ausgetragen. Am Sonntag wurde in 70km, 54 km und 27 km gestartet. Ein europäisches Teilnehmerfeld sorgte für das richtige Flair.
Miranda und René Kayser haben wie jedes Jahr mit ihren Helfern eine super Streckenführung ausgeschildert, die mit allen Schwierigkeiten gut zu meistern war. Die Platzierung wurde wie immer in lockerer Atmosphäre durchgeführt. Jeder Reiter gönnte hier dem anderen seinen Erfolg. Die Teilnehmer dieser Veranstaltung freuen sich bereits auf nächstes Jahr.
Krümel