Weiterhin getrennt die DM der Springreiter und Reiterinnen

Bei den Deutschen Meisterschaften der Reiter in Münster wird es weiter getrennte Titelträger bei Damen und Herren geben. Damit bleibt auf ein Kuriosum erhalten, das weltweit einmalig ist.
Der Vorstoß des Springausschusses, die antiquierte Regelung aufzuheben, war nach starken Protesten der Reiterinnen gescheitert. In der Dressur, wo die Damen dominieren, hielt man sich nach diesen Erfahrungen vornehm zurück und verzichtete auf einen entsprechenden Vorschlag.

Der ausschließlich mit Männern besetzte Springausschuss war Ende Januar vorgeprescht und hatte für eine Regel gestimmt, die international selbstverständlich ist: Bei allen großen Wettbewerben, ob Olympische Spiele, WM, EM oder Weltcup, überall kämpfen Reiter beiderlei Geschlechts gegeneinander. Nach Protesten aufgebrachter Amazonen, die um ihre Titelchance fürchteten, wurde der Antrag für den Vorstand Sport wieder zurückgezogen. Der Sturm der Entrüstung war zu groß, sagte Ausschuss-Vorsitzender Henrik Snoek. Das Privileg, das es selbst bei den nationalen Titelkämpfen im Jugend- und Juniorenbereich nicht gibt, bleibt somit erhalten und lässt zweitklassigen Reiterinnen die Chance auf einen Meistertitel.

Für Verwunderung sorgte gestern die Nachricht, dass die Ausschreibung für die Männer-Konkurrenz geändert worden ist. Nach der ersten Fassung hätten die Frauen – wie in den vorhergehenden Jahren – auch bei den Herren starten dürfen. Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), Helena Weinberg (Herzogenrath) und Claudia Vasall (Dornhan) waren gemeldet und erfuhren erst vor Ort, dass sie diesmal nicht bei den Männern mitreiten dürfen.

Die Enttäuschung hielt sich jedoch in Grenzen. Das ist nicht so schlimm, ich wollte mit meinem besten Pferd ohnehin bei den Frauen starten, sagte Helena Weinberg. Geändert worden war die Ausschreibung, weil die DM in diesem Jahr keine Sichtung für ein Championat ist. Beste Frau bei den Männern war bisher Meredith Michaels-Beerbaum, die 1998 in Gera Dritte wurde.

Bei Holger Schmezer dem Dressur-Bundestrainer entscheidet weder der Titel noch das Geschlecht, sondern allein die Leistung. Schmezer gewinnt der einmaligen Regelung dennoch eine positive Seite ab: Wenn es zwei Titel gibt, haben wir auch zwei Feiern. Das ist doch auch schön.



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