– Der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger Lars Nieberg (Homberg-Ohm), der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) und Ostdeutschlands stärkster Springreiter Holger Wulschner (Passin/Mecklenburg) kassierten beim Reitturinier in Nörten-Hardenberg die besten Prämien.
Im mit 120000 Mark dotierten Großen Preis von Nörten-Hardenberg um die begehrte Goldene Peitsche setzte sich Nieberg mit seinem 10-jährigen Hengst Fighting Alpha im Stechen mit 46,88 Sekunden durch und strich 40000 Mark Siegprämie ein. Im Audi-Championat gewann der deutsche Abonnementschampion Beerbaum als Sonderprämie ein 35000 Mark teures Auto – bereits das 66. Auto, das der 37-jährige fünfmalige Deutsche Meister seit 1994 auf Reitturnieren in aller Welt gewonnen hat.
Zudem gab es für ihn eine Extraprämie von 50000 Mark für den erfolgreichsten Reiter des Turniers. In der mit 100000 Mark dotierten Hardenberg-Trophy hatte der vorjährige Derbysieger Wulschner die stärksten Nerven und kassierte für seinen Temporitt im Stechen 30000 Mark.
Der Schweizer Weltcup-Gewinner Markus Fuchs sah mit seinem Top-Pferd Tinka’s Boy, einem 12-jährigen Hengst, im Audi-Championat an seinem 46. Geburtstag mit fehlerfreien 32,88 Sekunden zwar lange wie der sichere Sieger aus und musste sich schon der ersten voreiligen Glückwünsche seiner Landsleute erwehren, doch seine Skepsis war begründet: Abwarten, Ludger kommt noch. So kam es: Beerbaum setzte mit seinem 10-jährigen Hengst Goldfever wieder alles auf eine Karte, war 0,55 Sekunden schneller, gewann einmal mehr ein Auto und erklärte lächelnd: Ich konnte ein paar Konkurrenten beobachten; da wusste ich, wo es noch etwas schneller ging. Die Frage ob er nun endlich einmal einen Autogroßhandel aufmachen werde, quittierte er vergnügt: Ich kann auch nur ein Auto fahren und mir genügt auch ein Auto. Aber diese Prämien sind mir trotzdem immer sympathisch.
Holger Wulschner vermochte sich im Stechen unter Flutlicht um die lukrative Hardenberg-Trophy wieder einmal im entscheidenden Augenblick steigern. Dem Temporitt des 37-jährigen Mecklenburgers von 38,76 Sekunden mit seinem 12-jährigen schwarzen Hannoveraner Hengst Salieri waren weder Mannschafts-Olympiasieger Nieberg (Homberg-Ohm) mit Adlantus (39,19) noch die französische Europameisterin Alexandra Ledermann mit Rochet M (40,32) gewachsen. Beerbaum musste sich diesmal als Siebter mit 3000 Mark trösten.
In den Dressurprüfungen des Burg-Turniers war die bei Stuttgart lebende und trainierende große dänische EM-Hoffnung Lone Jörgensen in Abwesenheit der beiden deutschen Spitzenreiterinnen Ulla Salzgeber und Nadine Capellmann nicht zu schlagen. Mit ihrem Spitzenpferd FWB Kennedy ließ die Dänin ihrem souveränen Erfolg im Kurz-Grand-Prix am Samstag einen ebenso klaren Sieg im Grand Prix Special folgen. Mit 1572 Punkten ließ sie der früheren Weltcup-Siegerin Louise Nathhorst (Schweden) mit Guinness (1491) keine Chance.