Heinrich-Wilhelm Johannsmann (Steinhagen) war in der Siegerrunde der ersten Qualifikation zum Großen Preis von Nörten- Hartenberg wieder einmal der Schnellste und Nervenstärkste im Zehner-Feld.
Als letzter Starter im Stechen der ersten Hauptprüfung der Traditionsveranstaltung in Südniedersachsen ließ der routinierte Westfale mit seinem zwölfjährigen schwarzen Hengst Potsdam der Konkurrenz keine Chance. Mit 41,19 Sekunden war Heinrich-Wilhelm Johannsmann nur 0,19 schneller als der international unbekannte Heinrich Bormann aus dem niedersächsischen Harsum mit Chin Chin.
Der große Pechvogel war Lars Nieberg (Homberg-Ohm). Der Mannschafts-Olympiasieger glänzte zwar mit 40,06 mit der mit Abstand schnellsten Zeit, aber ein Abwurf warf ihn auf den sechsten Rang zurück. Weltcup-Gewinner Markus Fuchs (Schweiz), Markus Beerbaum (Thedinghausen/Bremen) und EM-Reiter Sören von Rönne (Neuendeich/Holstein) verpassten mit je einem Abwurf die Siegerrunde der besten zehn, in der der viermalige Olympiasieger Ludger Bederbaum (Riesenbeck) mit Figaro’s Boy mit dem fünften Rang zufrieden sein muste.
Die französische Europameisterin Alexandra Ledermann war zum Auftakt eine Klasse für sich gewesen. Die 32-jährige Olympia-Dritte von Atlanta glänzte im Eröffnungsspringen mit Rochet M mit der mit Abstand besten fehlerfreien Zeit von 51,23 und verwies Toni Hassmann (Lienen) mit dem elfjährigen Hengst Non Stop Mobilcom in ebenfalls fehlerfreien 52,07 auf den zweiten Platz. Die deutschen Favoriten hielten sich am Freitagvormittag noch weitgehend zurück. Bis auf Markus Beerbaum (Thedinghausen/Bremen), der mit Royal Discovery (0/68,27) als Zwölfter auch noch fehlerfrei blieb, landeten die Stars weit abgeschlagen. Marcus Ehning (Borken) wurde mit seinem Zweitpferd Argentina 19., Lars Nieberg (Homberg-Ohm) wurde mit Adlantus 26., Sören von Rönne (Neuendeich/Holstein) belegte mit Charisma den 31. Rang und Carsten-Otto Nagel (Wedel/Holstein) wurde mit Pippi Lotta gar nur 32.
Einer der prominentesten deutschen Reiter aber fehlt in Nörten-Hardenberg: Mannschafts-Olympiasieger Otto Becker (Mühlen/Oldenburg), der auch zum deutschen Team bei der Europameisterschaft in einer Woche in Arnheim gehört, sagte kurzfristig ab. Und jeder hatte Verständnis: Otto Beckers Frau erwartet in den nächsten Tagen Nachwuchs.