Aachen -CHIO Turnier infos

Die deutschen Springreiter haben dem Preis von Europa ihren Stempel aufgedrückt: Bei der zweitwichtigsten Springprüfung des CHIO in Aachen gewann Markus Beerbaum (Thedinghausen) vor Heinrich-Wilhelm Johannsmann (Gütersloh) und Lars Nieberg (Homberg/Ohm).
Der jüngere der Beerbaum-Brüder legte mit ABC Charleston im Stechen die schnellste Zeit hin und blieb ohne Fehler. Johannsmann, der Gralshüter ritt, und Nieberg (Esprit) konnten nur staunen und gratulieren. Bester Ausländer der mit 118000 Mark dotierten Prüfung war der Belgier Philippe Le Jeune mit Nabab de Reve.

Markus Beerbaum legte als vierter von neun Startern im Stechen eine hervorragende Zeit vor. Sogar sein Bruder Ludger scheiterte mit Goldfever daran, sie zu unterbieten, und leistete sich bei seinem riskanten Ritt einen Abwurf. Der 31-jährige Markus Beerbaum und sein elfjähriger Holsteiner Wallach kommen immer besser in Form, nachdem sie vor drei Wochen das Championat von Hamburg gewonnen hatten. Charleston hatte in der Hallensaison einen Hänger, sagte Markus Beerbaum, der sich noch eine minimale Chance auf die Europameisterschaft in Arnheim ausrechnet. Aachen ist die einzige offizielle Sichtung für die in drei Wochen beginnende EM.

Unter den neun Startern des Stechens waren sechs deutsche Reiter. Schon im Normalparcours scheiterten einige der Stars, darunter der Weltmeister Rodrigo Pessoa (Brasilien). Auch die deutschen Olympiasieger Marcus Ehning (Borken), Franke Sloothaak (Borgholzhausen) und Otto Becker (Mühlen) erreichten nach Abwürfen nicht das Stechen.

In der wichtigsten Dressurprüfung des Mittwochs siegte Isabell Werth. Im ersten Teil des Grand Prix setzte sich die viermalige Olympiasiegerin aus Rheinberg im Sattel von Anthony durch und hängte Nadine Capellmann mit Farbenfroh ab. Mit dem Grand Prix wird die beste Nationenpreis-Mannschaft ermittelt. Die Prüfung zählt zugleich für die Gesamtwertung im Einzel. Der zweite Teil, bei dem auch die derzeit dominierende Dressurreiterin Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) startet, wird am 14. Juni geritten.

Auch die Zukunft von Isabell Werth scheint gesichert. Madeleine Winter-Schulze hat drei Pferde von Werths Trainer Uwe Schulten-Baumer gekauft. Die beiden siebenjährigen Satchmo und Apache sowie der achtjährige Richard Kimble werden aber weiterhin von der viermaligen Olympiasiegerin geritten. Winter-Schulze, die auch Ludger Beerbaum mehrere Pferde zur Verfügung stellt, sieht darin keine Interessenkollision mit ihrem Job als Aktivensprecherin und Mitglied des Dressurausschusses. Das ist mit den anderen Aktiven so abgesprochen, sagte Winter-Schulze, es ging darum, dass die Pferde nicht ins Ausland verkauft werden.

Eine Welt-Premiere gab es bei den Vierspännern. Erstmals fuhren die Kutscher in Aachen eine Kür. Es gewann der Niederländer Ysbrand Chardon vor dem Belgier Felix-Marie Brasseur und Daniel Wuergler (Schweiz). Bester deutscher Starter war Rainer Duen (Thüle) als Vierter.

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