Zwei Wochen vor dem Start der von Paul Schockemöhle organisierten Riders Tour hat die Konkurrenz eine noch größere Reitsportserie angekündigt.
Schockemöhles Expartner, die sich im Streit von dem früheren Reitstar getrennt hatten, planen eine ganz große Nummer. Das sagte der niederländische Turniervermarkter Henk Brüger. An der Ernsthaftigkeit seiner Ankündigung gibt es kaum Zweifel. Mit seiner BCM-Gruppe ist der umtriebige Niederländer Weltmarktführer, organisiert mehr als 30 Turniere.
Hintergrund des verschärften Wettbewerbs ist der Kampf um Sponsoren-Millionen und um die bekanntesten Reiter, die sich die höchstdotierten Turniere aussuchen. Für den Ehrgeiz von Brüger und seinem deutschen Partner Kaspar Funke gibt es aber noch einen anderen Grund. Mit Schockemöhle hatten sie jahrelang zusammengearbeitet, unter anderem die Weltcup-Turniere in Berlin und Dortmund organisiert, bis es zum großen Krach kam. Der Streit um Geld und Verträge, vor allem bei den euroclassics in Bremen, konnte schließlich nur mit juristischem Beistand beigelegt werden. Schockemöhle hatte Funke unter anderem vorgeworfen, er habe die Buchhaltung nicht ordnungsgemäß geführt und Namens-Rechte widerrechtlich auf sich eintragen lassen.
Unsere Serie wird eine ganz andere Kategorie, sagte Brüger zum Vergleich mit der Riders Tour. Während Schockemöhles Serie nur neun deutsche Freiluft-Turniere umfasst, plant die Konkurrenz sowohl für die Hallen- als auch für die Grüne Saison. Nach Brügers Angaben macht die Serie in Paris, Oslo, Mastricht, Mechelen und bei einem Turnier in der Schweiz Station. In Deutschland sind Frankfurt, Berlin, Dortmund, Bremen, Neumünster und Nörten-Hardenberg im Gespräch. Wir arbeiten nur mit großen Turnieren zusammen, das ist der Unterschied, sagte Brüger. Die Riders-Tour-Stationen sind: Mannheim, Hamburg, Hachenburg, Gera, Balve, Berlin, Donaueschingen, Wiesbaden und Aach.
Genehmigt werden muss die neue Serie vom Internationalen Reitverband (FEI). Dort hält sich die Begeisterung in Grenzen. Zu viele solcher Serie würden dem Nationenpreisen schaden, sagte Olaf Petersen, der Vorsitzende des FEI-Springausschusses. Andererseits hat Brüger bei der FEI gute Karten, denn seine BCM ist auch Sponsor des Verbandes.