7.-10.06.2007 Europaschau der Haflinger in Meran

Haflinger hat alle zusammengeführt

Erste Europaschau in Meran / Südtirol Italien ausgetragen. Buntes Bild zum Abschluss

Daheim in Südtirol Willkommen zu Hause: Unter diesem Motto stand die erste Europaschau des Europaverbandes der Haflinger Pferdezüchter, zu der das Ursprungsland Südtirol vom 7. bis 10. Juni 2007 nach Meran geladen hatte. Die Schau war in verschiedener Hinsicht eine Prämiere, denn zum ersten Mal war Südtirol Austragungsort und noch nie zuvor wurden die Ausstellungspferde zusätzlich zur morphologischen Schönheit auch auf ihre pferdesportliche Eignung geprüft.

An der Schau nahmen knapp 200 Pferde aus 8 Nationen teil, mit einem farbenprächtigen Umzug und der Kür der Sieger endete die Haflinger Großveranstaltung.

Die Südtiroler erwiesen sich als charmante Gastgeber

Im Nachhinein betrachtet kann die Euro Haflinger 2007 als ein äußerst gut gelungenes Projekt des Europaverbandes der Haflinger Pferdezüchter angesehen werden. Die anfänglichen Zweifel und Befürchtungen hinsichtlich der Durchführbarkeit einer derartigen Schau, aber vor allem die Vorbehalte einiger Züchter gegenüber den neuen Wettbewerben, konnten im Verlauf der Projektplanung geschickt beseitigt werden. In zahlreichen Gesprächen mit interessierten Züchtern, durch Treffen und Zusammenkünfte mit Zuchtvereinen im In und Ausland, ist es dem Organisationskomitee rund um Präsident Walter Oberhofer, Projektleiter Michael Gruber und Projekt – Koordinatorin Cindi Vittur gelungen, gute Aufklärungsarbeit zu leisten und ein Netzwerk von Vereinen, Partnern und Organisationen aufbauen, von dem schlussendlich das Großereignis sicher und zuverlässig getragen wurde. Die zahlreichen Helfer, allesamt ehrenamtlich im Einsatz, haben der Euro Haflinger 2007 ihren Stempel aufgedrückt, mit Freundlichkeit, Südtiroler Charme und sicher unendlicher Passion für das Haflingerpferd. Die allererste Großveranstaltung des europäischen Verbandes, der vor allem auf Wunsch des Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverbandes zur Harmonisierung der europäischen Zucht im Jahre 2003 gegründet wurde, war vielseitig wie die Haflinger es sind: halb Messe, halb Show, ein bisschen Wiesenfest, farbenfroh und bunt.

Meran als Hauptstadt der Haflingerrasse

Meran hat Charme. Die attraktive Stadt im Südtiroler Burggrafenamt mit viel mediterranem Flair und einer Vielzahl touristischer Angebote hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt wie kaum ein anderer Ort in Südtirol. Der Pferdesport hat hier Tradition, davon zeugt der wohl schönste Pferderennplatz Europas, den in Kürze auch noch ordentlich renoviert werden sollte. Aus diesem Kontext betrachtet war die Euro Haflinger 2007 so etwas wie die Feuertaufe für die Haflingerszene auf dem Meraner Pferderennplatz, durchaus gelungen und interessant für die zukünftige Entwicklung des Ortes, wie die Touristiker bestätigten. Sie haben die Großveranstaltung kritisch verfolgt und waren von der regen internationalen Beteiligung, aber vor allem vom Festumzug durch Meran, mit den weit über hundert Pferden, zahlreichen liebevoll geschmückten Wägen und Kutschen derart angetan, dass auch sie Meran als Heimat des Haflingerpferdes stimmig und passend finden. Das Konzept scheint zu funktionieren, man darf gespannt die weiteren Entwicklungen erwarten.

Euro Haflinger 2007 steht für Zukunft, für Nachhaltigkeit.

Die Europaschau spiegelte den Geist des Europaverbandes der Haflinger Pferdezüchter. Klare Zulassungsbedingungen, international zusammengesetzte Richtergruppen, Einbeziehung der Mitgliedsorganisationen und vor allem faire und nachvollziehbare Wettbewerbe. Kein Heimspiel für das Austragungsland, sondern ein Fest für alle. Mit viel Mut zu Neuem und dem vorherrschendem Eindruck der Beteiligten, gerecht behandelt worden zu sein.

Und gewiss hat die Schau auch in den Köpfen der Züchter viel bewegt, denn dass die Ausbildung der Pferde für den Markt maßgeblich ist und dies in Zukunft noch stärker so sein wird, kann nicht bestritten werden. Die Haflinger müssen sich zukünftig noch stärker gegenüber anderen Rassen behaupten, eine Herausforderung für alle Zuchtleiter, bewegungsstarke, zuverlässige Pferde zu züchten und dies gerade bei Schauen und in Zuchtwettbewerben hervorzuheben. Es ist besser viele Pferde zu korrekten Preisen als wenige zu Liebhaberpreisen zu vermarkten. Das eine schließt das andere sicherlich nicht aus, doch nur durch derartige Veranstaltungen wird der Haflinger in den freien Pferdemarkt vordringen und vielleicht auch Spezialrassen Konkurrenz machen.

Die Wettbewerbe waren ehrgeizig und spannend

Nach 22 Prüfungen stehen die 8 Europasieger fest

Die Wettbewerbe waren auf vier Schwerpunkten aufgebaut. Nach Geschlecht sowie nach Altersklassen unterschieden, konnte sich die Teilnehmer für folgende Schwerpunkte entscheiden: Exterieur, Fahren, Freispringen und Dressur. In jedem Schwerpunkt war zuerst die Vorstellung im Dreieck an der Hand gefragt, wofür ein Richtergremium, bestehend aus Experten der Exterieurbeurteilung die Note A vergaben. Die Note B erhielt das Pferd von einer anderen Richtergruppe, bestehend aus Experten des Pferdesports, die natürlich die Note A nicht kannten. Sieger und Zweitplatzierte einer jeden Prüfung wurden an der Endprüfung zugelassen und erhielten von allen Richtern gemeinsam die Note C. Die Gewichtung der Einzelnoten war je nach Schwerpunkt unterschiedlich.

Am meisten Teilnehmer verzeichnete der Schwerpunkt Exterieur, wo neben der Vorstellung im Dreieck lediglich der Freilauf gefragt war. Es war die Prüfung mit dem geringsten Aufwand, ideal für aktive Zuchtstuten ohne umfassende sportliche Ausbildung, aber sicherlich mit der größten Konkurrenz. Die Note A wurde 2/3, die Note B 1/3 gewichtet.

Alle weiteren Schwerpunkte waren ziemlich gleichmäßig beschickt, in diesen Fällen war die Note B der Note A gleichgesetzt.

Südtiroler Landesschau veranschaulicht den Stand der Zucht

Blitze BZ19319 und Antiss W BZ21821 sind die Landessieger

Die Südtiroler Landesschau hat eine lange Tradition. Bisher wurde sie alle 10 Jahre ausgetragen, zum ersten Mal im großen Stil im Jahre 1964. Anlass war stets ein Jahrgangsjubiläum der Haflingerrasse, aber die aktuelle Ausgabe sollte im Rahmen der Europaschau stattfinden. 150 Pferde bester Qualität stellten sich der Kommission und zeigten eindrucksvoll der Stand der Südtiroler Zucht. Sie zeichnet sich durch leichte, ausdrucksstarke Pferde aus, die vor allem bei den jüngeren Jahrgängen im gewünschten Typ stehen, harmonisch und mit guten Anschlüssen.

Zur Landessiegerin kürte die Kommission die neujährige Antinor Tochter Blitze BZ19319 aus der Sallreiner Tochter Tina BZ15964 im Besitz des Barun Peter aus Völlan bei Lana. Blitze stammt aus der hochwertigen Stutenfamilie nach Imada BZ12224 und gilt als äußert gut gezüchtetes Zuchtpferd. Zur Reservesiegerin wurde Inka BZ22656 von Schwienbacher Nikolaus aus Ulten ernannt. Sie ist eine A Darvin CN10256 Tochter aus der Zinthia BZ18381 und wurde bereits anlässlich der diesjährigen Stammbucheintragung von rund 220 Tieren als Siegerin ausgewählt. Der dritte Platz ging an Lella BZ23390 im Besitz des Menghin Herbert aus Lana. Die zweijährige Stute stammt von Novaris BZ301X und Zischka BZ18214.

In der Kategorie der Hengste siegte der Antinor Sohn AntissW BZ21821 aus Larissa BZ266X im Besitz von Waldner Josef aus Marling.



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