Weiterhin Probleme mit Schockemöhles Riders Tour

Die Riders Tour kämpft weiter mit Problemen und steht schon im zweiten Jahr ihres Bestehens vor einem gewaltigen Umbruch. Bei der weltweit höchstdotierten Reitsportserie fällt nach dem Premierenjahr 2001 trotz Verträgen über drei Jahre mindestens ein Drittel der Turnierstandorte weg – vor allem auf Grund von Problemen mit örtlichen Sponsoren und wegen fehlender Fernsehübertragungen.
Entgegen den ursprünglichen Planungen sollen nun als Ersatz zwei Hallenturniere in die mit insgesamt 930 000 Euro (1,82 Millionen Mark) dotierte Spring- und Dressur-Tour integriert werden. Favoriten sind München und Hannover.

Nach der teils heftigen Diskussion um den Modus im ansonsten erfolgreichen Premierenjahr hat die Riders Tour jetzt ein Standortproblem. Berlin, Mannheim und Aach sollen nicht mehr dabei sein. Das ist noch nicht abschließend geklärt, wahrscheinlich Anfang Februar, sagte Paul Schockemöhle, einer der beiden Geschäftsführer und Gründer der Tour. Der Vertrag mit dem zweithöchstdotierten deutsche Freiluft-Turnier im baden-württembergischen Aach ist allerdings schon gekündigt.

Unsere Sponsoren wollen Exklusivität, erklärte Patricia Lüthi- Orschel. Diese sieht die Turnierchefin in Aach aber durch den neuen Serien-Sponsor Gold-Zack gefährdet, dessen Namen die Tour im kommenden Jahr tragen soll. Knapp 50 000 Euro hat jede Station im ersten Jahr von der Riders Tour GmbH bekommen. Doch nachdem ein Schweizer Consulting-Unternehmen die Finanzen in Aach geprüft hat, kam Lüthi-Orschel zu dem Schluss: Das ist für den Werbewert zu wenig und weit unter Preis.

In Berlin fehlen gesicherte TV-Übertragungen. Wir hatten schon letztes Jahr keine TV-Präsenz, und der SFB wollte uns auch keine Zusage für 2002 geben, sagte Herbert Ulonska, einer der Berliner Turnierveranstalter: Wahrscheinlich machen wir in diesem Jahr ein kleines nationales Turnier und hoffen, 2003 wieder dabei zu sein.

Den Verzicht auf die Station in Mannheim hatte Schockemöhle – zum Ärger des örtlichen Veranstalters – schon vergangenes Jahr verkündet. Fraglich ist zudem, ob mit Hachenburg sogar eine vierte Station wegfällt, denn einige Gesellschafter der Riders Tour wollen sich von der Veranstaltung im Westerwald trennen. Turnierchef Georg Leicher sagte zwar: Wir haben einen gültigen Vertrag. Da die Zahlungen an die örtlichen Veranstalter aber nicht im Hauptvertrag festgelegt sind, sondern jedes Jahr neu verhandelt werden müssen, scheint die Riders Tour GmbH am längeren Hebel zu sitzen.

Ein Ersatz für die Ausfälle soll nach Schockemöhles Angaben das Turnier im englischen Hickstead sein. Möglich sei auch Münster: Das ist aber noch nicht sicher. Da die Verhandlungen mit den örtlichen Turnierveranstaltern nicht immer einfach scheinen, wird die Riders Tour höchstwahrscheinlich auf die Hallensaison ausweichen. Erste Wahl sollen München und Hannover sein. Bei beiden Turnieren gehört Schockemöhle selber zu den Veranstaltern.



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