Valentina Truppa gewinnt Grand Prix Kür bei Pferd International

So ein Publikum habe ich noch nie erlebt Valentina Truppa konnte es nach ihrem Sieg in der FEI Grand Prix Kür, dem A Finale der WDM (World Dressage Masters), das am letzten Tag der Pferd International auf der Münchner Olympiareitanlage über die Bühne ging, kaum fassen. Rhythmisches Klatschen begleitete die 26-jährige Italienerin, die in der Uniform der Carabinieri an den Start geht, während des ganzen letzten Drittels ihres Rittes.
Das sind die Emotionen, die wir wollen, freute sich auch Chef-Richterin Kathrina Wüst, schließlich sei es die Kür, die den Dressursport an die breiten Massen herantrage. Und die kamen auch zu Pferd International, über 60.000 Zuschauer zählten die Veranstalter an den vier Tagen. Dressur, Springen, Westernreiten, Schauprogramm und eine riesige Messe mit über 200 Ausstellern begeisterten die Besucher bei Traumwetter von Donnerstag bis Sonntag.

Weltklassereiter präsentierten sich in der NÜRNBERGER Dressurarena, kämpften nicht nur um Sieg und Platzierungen in den Wertungsprüfungen zur WDM, sondern auch um den Finalsieg in dieser teuersten Dressurserie der Welt. Und der ging an eine Schwedin: Tinne Vilhelmson-Silfven, bereits fest gesetzt für die Olympischen Spiele in London, hatte Favourit gesattelt und heimste am Ende die meisten Punkte in der Gesamtwertung ein.

Auch sonst konnten die Riemer Veranstalter mit beinahe der gesamten Welt-Prominenz in der NÜRNBERGER Dressurarena aufwarten. So fanden sich dort neben Isabell Werth unter anderem auch Anja Plönzke, Monica Theodorescu, Victoria Max-Theurer, Dorothee Schneider und Nadine Capellmann ein.

Im Springparcours bot der Große Preis von Bayern, ein CSI**-Springen mit zwei Umläufen, am Sonntag noch einmal ein absolutes Highlight. 50 Reiter hatten sich nach zwei Qualifikationen auf die Starterlisten eintragen können, die 13 Besten erreichten schließlich die zweite Runde. Und da war Spannung pur geboten: Zum Auftakt wurde der bayerische Staatshengst Asti Spumante, unter Nationenpreisreiter Thomas Mühlbauer erfolgreich auf Deutschen und Europameisterschaften, mit großer Zeremonie aus dem Sport in die Zucht verabschiedet. Gleich danach zeigten dann die besten 13 Reiter aus dem ersten Umlauf im Parcours, was faszinierender Springsport ist. Die schnellste Nullrunde gelang Hans-Dieter Dreher, der auf dem Hannoveraner Zuchthengst Embassy II in 51,37 Sekunden über die Hindernisse fegte und sich die Siegerprämie von 12.500 Euro holte. Ich war letztes Jahr von dem Turnier so begeistert, dass für mich gleich klar war, hier und nicht in Hamburg zu starten, freute sich der Baden-Württemberger Dreher, der den elfjährigen Embassy erst seit einem knappen Jahr unter dem Sattel hat. Der Hengst stammt übrigens aus dem fränkischen Zuchthof Galmbacher. Auch Parcourschef Werner Deeg sparte nicht mit Lob für das Münchner Megaturnier. Die Reiter waren sensationell, haben auf dem olympischen Rasen des großen Springplatzes so tollen Sport gezeigt, dass wir uns für nächstes Jahr wirklich etwas überlegen müssen, zog der weltoberste Parcourschef-Ausbilder am Sonntag Abend Bilanz.

Martina Scheibenpflug

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