21. bis 24. Mai 2009 PFERD INTERNATIONAL / Olympia-Reitanlage in München-Ri

Isabell Werth auf Goldkurs Dressurstar holt auf Satchmo WDM-Sieg

Da strahlte Isabell Werth: Die mittlerweile erfolgreichste Dressurreiterin der Welt erritt sich am Sonntag Nachmittag bei Pferd International mit ihrem Sieg in der Grand Prix Kür der Exquis World Dressage Masters (WDM) immerhin 18.000 Euro. Das war mein persönliches Bestergebnis mit Satchmo, so die Weltmeisterin, die den Wallach am Sonntag nahezu fehlerfrei in perfekter Harmonie zur Musik vorstellte. Dotiert war die WDM mit insgesamt 100.000 Euro, ist somit die höchstdotierte Dressurserie der Welt. Erstmals lagen die Gewinnsummen in der Dressur über denen im Springparcours.


Sieger beim Großen Preis von Bayern, einem Springen CSI*** mit Stechen, wurde Franz-Josef Dahlmann vom RV Lützow-Herford auf Lifou, der bereits am Samstag das Springchampionat von München, ein Gruppenspringen CSI*** mit Siegerrunde auf demselben Pferd für sich entscheiden konnte. Dahlmann startet übrigens seit vergangenem Jahr für den Stall von Bundestrainer Otto Becker, der seinen Jockey nach Bayern zum Turnier schickte. Überglücklich strahlte auch der Zweitplatzierte Markus Wenz aus dem hessischen Wiesbaden: Das war mein größter Triumph bis jetzt, mein Pferd Balou hat fantastisch mitgemacht.

Vier Tage lang gab es in Riem internationalen Dressur- und Springsport, eine riesige Westernstadt, ein kunterbuntes Kinderland, ein attraktives Schauprogramm sowie eine große Verkaufsmesse bei Pferd International, Süddeutschlands größter Freiluftveranstaltung rund ums Pferd. Rund 50.000 Besucher kamen vom 21. bis 24. Mai auf die Olympia-Reitanlage in München-Riem, um sich bei meist sommerlichen Witterungsverhältnissen für die edlen Vierbeiner zu begeistern. Lediglich am Freitag trübten einige Gewitter mit Platzregen zeitweise den Himmel, der guten Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. So konnte auch die veranstaltende Hippo GmbH mit Dr. Erich Herrgen und Bernhard Graf von Ballestrem eine durchweg positive Bilanz ziehen: Unser Turnier ist bei den Beteiligten sehr positiv angenommen worden, wir haben von allen Seiten großes Lob erhalten.

Einen Triumph gab es gleich am ersten Tag im Springparcours: Vor brechend vollen Tribünen landete Altmeister Hugo Simon einen vollen Erfolg: Mit dem Pferd Hors La Loi II setzte sich der für Österreich startende Springreiter, der mit seinen 66 Lenzen einer der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Aktiven in dieser Sportart sein dürfte, an die Spitze des Teilnehmerfeldes im schwersten Springen des Tages, einem CSI*** mit Stechen. Parcourschef Werner Deeg hatte keine Schwierigkeit ausgelassen, und so konnten sich von 47 Startern nur vier für das Stechen qualifizieren. Die schnellste Zeit sicherte sich dann Hugo Simon: In meinem Alter machts die Pumpe nicht mehr so lang, da muss man schneller reiten, freute sich der sympathische Profi, der auf eine lange Karriere im Sattel zurückblicken kann.

Die weißblauen Farben in dieser Prüfung vertrat Sandor Szasz aus Fruhsdorf bestens, der mit Moosbachhofs Goldwing auf dem zweiten Platz lag.

Im völlig neu gestalteten Dressurstadion der Nürnberger Versicherung erstmals mit überdachter Tribüne war der Grand Prix mit 27 Startern der sportliche Höhepunkt des Tages. Und auch hier konnten sich die bayerischen Fans freuen: Ulla Salzgeber, Olympiasiegerin aus Bad Wörishofen, hatte Wakana gesattelt, präsentierte einen Super-Ritt und lag am Ende mit deutlichem Vorsprung in Führung.

Im Mittelpunkt des Interesses stand am Freitag die erste Prüfung der WDM (Exquis World Dressage Masters), in der sich wie erwartet Top-Favoritin Isabell Werth mit deutlichem Abstand an die Spitze setzte. Mit ihrem vierbeinigen Weltstar Satchmo ritt die Rheinbergerin der Konkurrenz davon und versetzte mit ihrer beeindruckenden Vorstellung sogar die überzeugten Fans in Erstaunen. Auf Platz zwei verwies sie Kyra Kyrklund, nicht minder prominenter Gast aus Dänemark, die ihren bewährten Max gesattelt hatte und am Ende vor Bayerns Olympiasiegerin Ulla Salzgeber lag. Die attraktive Amazone stellte Weltrufs Erbe vor, den zehnjährigen Wallach, mit dem sie schon bei den internationalen Turnieren in den vergangenen Monaten deutlich machte, dass sie wieder an die internationale Spitze anknüpfen möchte.

Überraschungssieger im Grand Prix Special CDI*** wurde Hubertus Schmidt, der seinen achtjährigen westfälischen Wallach Donnelly erst zum zweiten Mal in einer internationalen Prüfung vorstellte und gleich die goldene Schleife einheimste.

Höhepunkt im Parcours war am Freitag ein CSI-Springen ***, in dem 49 Pferde an den Start geritten wurden. Den Siegerpokal holte sich hier Uwe Vollmer vom ZRFV Legden mit Chiciana vor Alexander Schill (Ichenheim) mit Libertino. Auf Platz drei in diesem internationalen Feld immerhin der Landshuter Jürgen Kraus mit Cash. Er konnte einen erfolgreichen Tag verbuchen, mit seinem Rahmannshofs Bogeno nämlich holte er sich in einer Zwei-Phasen-Springprüfung CSI* auch noch die silberne Schleife hinter Frederik Knorren (Würselen) mit Rubicon du Buisson.

10.000 Euro gab es für den Sieg im B-Finale der Exquis World Dressage Masters (WDM), der Championsleague des Dressurreitens. Und die holte sich am Samstag bei strahlendem Sonnenschein nach erfolgreich absolviertem Grand Prix Special der Holländer Sander Marijnissen mit seinem Pferd Moedwil. Der 15-jährige erfahrene Wallach lieferte souverän seine Lektionen ab und kassierte am Ende satte 71,50 Prozent. Marijnissen übrigens, der mit Wohnwagen, Ehefrau und seinem sechsjährigen Sohn von Turnier zu Turnier tourt, landete am Samstag einen Doppelerfolg. Mit Sander konnte er am Vormittag bereits die Intermediaire I für sich entscheiden. Im Special verwies er die Amerikanerin Catherine Haddad mit ihrem erfolgsverwöhnten Cadillac auf Platz zwei. Eine silberne Schleife holte sich Dressurstar Isabell Werth mit Don Johnson. In einem S*-Wettbewerb, der als Einlaufprüfung zum Nürnberger Burgpokal zählte, setzte sich die Rheinbergerin hinter Hendrik Lochthowe (ZRFV Dorsten) auf Rubin Cortes.

Auch im Springparcours war bei Pferd International am Samstag großer Sport geboten. Spannendste Prüfung: Franz-Josef Dahlmann hatte Lifou gesattelt, ging als letzter Starter in den Parcours und heimste am Ende mit der schnellsten Nullrunde den Siegerpokal ein. Spannung pur auf den vollen Tribünen war da angesagt. Lokalmatador Max Kühner von der Reitakademie München konnte sich mit Golden Coin immerhin noch auf Rang vier platzieren. Martina Scheibenpflug

Luxemburger Teilnahme in München-Riem:

Für Luxemburg ging Sophie Rossy mit ihrer 12-jährigen Stute Emeraude auf diesem 3 Sterne Event in der kleinen Tour an den Start. Sie belegte bei 12 Startern im FEI Prix St. Georges den 8. Platz mit 1235 Punkten = 65.000%. Am zweiten Tag kam sie in der FEI ST Georges wieder bei 12 Startern noch mal auf Platz 8 mit einem leicht verbesserten Resultat: 1236 Punkte = 65.053%. Am Abschlusstag waren 10 Starter in dieser Tour, Sophie Rossy belegte auf Emeraude den 6. Platz mit 1241 Punkten = 65.316 %. BL



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