Statesman geht nach Luxemburg

Vechta – Mit einem furiosen Auftakt begann am Samstag die 69. Herbst-Elite-Auktion im Pferdezentrum Vechta. Als Bereiter Heiko Klausing auf der Katalognummer 1 in die Bahn trabte, hielt das Publikum den Atem an: Der schwarzbraune Dressurhengst “Statesman” aus der Stedinger-Sandro Hit-Donnerschwee-Linie schlug die Zuschauer sofort in seinen Bann. Der Dreijährige begeisterte mit schwungvollen Gängen, großer Rittigkeit und viel Eleganz.
Während “Statesman” in der Bahn seine Runden drehte, überschlugen sich die Gebote in der ausverkauften Halle. Innerhalb von 30 Sekunden schnellte das Gebot von 15 000 auf mehr als 300 000 Euro. Den Zuschlag bei 400 000 Euro erhielten Verena Heinz und Michel Waehnert von der Luxemburger Gesellschaft Lux-Dressage. Damit stellte der Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes nach neun Jahren einen neuen Preisrekord auf. Diesen hielt bisher “August der Starke”, der 1999 für 667 000 Mark verkauft worden war. Besitzerin Ann Kitchel aus Vermont in den Vereinigten Staaten jubelte über das Gebot. Geboren und aufgezogen wurde der Hengst jedoch auf dem Vechtaer Gut Füchtel, das seit zehn Jahren mit der Züchterin kooperiert. Clemens-August Graf von Merveldt hat “Statesman” selbst eingeritten. “Er ist ein absolutes Ausnahmepferd mit Charakter. Er ist brav im Stall und verfügt beim Reiten über eine Menge Esprit”, schwärmte von Merveldt.

Grund zur Freude hatte auch der Visbeker Züchter Klaus Kotschofky. Sein Dressuranwärter “Stepdance” ging für 140 000 Euro nach Großbritannien. Einen weiteren Höhepunkt setzte der vierjährige “Roadrunner” aus der Lohner Zucht von Peter Ogrizovic. Besitzerin Sylvia Schulte konnte sich nach einem spannenden Bieterduell über 150 000 Euro freuen. Den Spitzenpreis bei den fünf Reitponys erzielte “Hennes”. Den in Westerstede gezogenen lackschwarzen Hengst nahmen für 60 000 Euro ebenfalls die Gesellschafter von Lux-Dressage mit nach Hause. Das teuerste Fohlen, “Arco´s Amati”, wechselte für 47 000 Euro den Besitzer.

Trotz dieser Höhepunkte verlief die Auktion streckenweise eher schleppend. Vor allem bei den Fohlen sprang der Funke nicht immer über. Dies war sicher auch der großen Anzahl an Angeboten geschuldet. Uwe Heckmann und sein Team absolvierten einen wahren Marathon: Zum ersten Mal wurden 69 Reitpferde, fünf Ponys und 46 Fohlen versteigert. “Mit dieser Menge befinden wir uns sicher an der Grenze zu dem, was man dem Publikum zumuten kann”, mutmaßte Heckmann. Er zeigte sich dennoch zufrieden: “Wir haben sehr gute Qualität geboten und die Käufer haben gut zugeschlagen.”



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