22.08.03 EM in Donaueschingen

”Es war ein dramatischer Nationenpreis”, Ludger Beerbaum (Mannheim) selbst umschrieb die Entscheidung um die Mannschafts-Europameisterschaft der Springreiter im Fürstenberg Preis der Nationen am Freitagnachmittag treffend. 11.000 begeisterte Zuschauer im Springstadion im Fürstlich Fürstenbergischen Schlosspark wurden Zeugen, wie sich die deutsche Equipe um Teamchef Kurt Gravemeier zum fünften Mal nach 1975, 1981, 1997 und 1999 den Mannschafts-Titel sicherte.
Zwar blieb keiner der vier Deutschen in beiden Umläufen strafpunktfrei ein Kunststück, das lediglich dem Schweizer Steve Guerdat sowie Kevin Babington aus Irland gelang doch mit jeweils vier Strafpunkten aus beiden Umläufen verteidigten Christian Ahlmann (Marl) auf Cöster, Otto Becker (Steinfeld) auf Dobels Cento, Ludger Beerbaum auf Goldfever und Marcus Ehning (Borken) auf For Pleasure souverän die Führung, die sie sich tags zuvor im Zeitspringen herausgearbeitet hatten. Mit einer Gesamtfehlerzahl von 15,15 Zählern waren das deutsche Team am Ende mehr als zehn Punkte besser als die zweitplazierte Mannschaft aus Frankreich, die in der Besetzung Eric Levallois (Diamant de Semilly), Reynald Angot (Tlaloc M), Michel Hecart (Quilano de Kalvarie) und Robert Michel (Galet dAuzay) auf 25,30 Strafpunkte kam. Platz drei ging an die Schweiz mit Willi Melliger (Gold du Talus), Beat Mändli (Pozitano), Steve Guerdat (Tepic La Silla) und Markus Fuchs (Tinkas Boy) mit 28,86 Zählern.

”Wir haben hier aufgrund einer wirklich einheitlichen, tollen Leistung aller vier Paare gewonnen. Ich persönlich kann mich eigentlich nicht daran erinnern, schon mal eine derart geschlossene Mannschaftsleistung gesehen zu haben”, freute sich Ludger Beerbaum über den Erfolg von Donaueschingen. Eine Einschätzung, die auch Marcus Ehning bestätigte, der sich mit seinem Hengst For Pleasure sehr zufrieden zeigte: ”Ich bin sehr froh, dass er in diesem Alter noch eine solche Leistung bringt wie gestern und heute.” Dem wusste Otto Becker praktisch nichts hinzuzufügen. Auch er sei einfach nur super zufrieden mit der Mannschaftsleistung des deutschen Teams. Besonders groß war die Freude bei EM-Neuling Christian Ahlmann: ”Das ist hier mein erstes Championat, deshalb stand ich natürlich sehr unter Druck. Aber meine Teamkollegen haben mir sehr geholfen und mir die nötige Sicherheit gegeben.”

Überglücklich war nach dem Mannschafts-Erfolg natürlich auch Teamchef Kurt Gravemeier: ”Ich habe vieles von meinem Vorgänger gelernt, nur eines hat er mir nicht beigebracht und zwar, wie man eine Goldmedaille mit nach Hause bringt. Diese Erfahrung musste ich selber machen und das ist hier gelungen. Ich hoffe, dass ich das noch öfters erleben kann, es ist nämlich ein wirklich tolles Gefühl.”



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